100 Jahre Lühe-Schulau-Fähre
lt. Altes Land. Rund 4.500 Mal quert die Lühe-Schulau-Fähre (LSF) jährlich die Elbe, um insgesamt mehr als 80.000 Fahrgäste vom Lühe-Anleger im Alten Land zum Willkomm-Höft in Schulau/Wedel und wieder zurück zu schippern. Und das bereits seit 100 Jahren.
"So lange bin ich aber noch nicht an Bord", sagt Schiffsführer Edgar Baumgarten alias Barney augenzwinkernd. Er ist seit neun Jahren für die LSF im Einsatz und mit den Pendlern, die morgens und abends die Fähre nutzen längst per Du. Mit den vielen Touristen, mit denen er es auf den übrigen Touren zu tun hat, kommt er meistens auch ganz gut klar. Nur eine Frage könne er nicht mehr hören, sagt Barney: "Haben Sie eine Toilette?"
Für die Passagiere der 2012 in Dienst gestellten "Dat Ole Land II" gebe es selbstverständlich eine Toilette an Bord, sagt der Schiffsführer. Die Fähre bietet Platz für 250 Menschen und 70 Fahrräder. Der Innenraum ist klimatisiert, der Außenbereich teilweise überdacht.
Das erste Schiff, das nach der Gründung der Lühe-Schulau-Fähre GmbH im März 1918 zur kleinen großen Kreuzfahrt über die Elbe in See stach war die Hafenbarkasse „Lühe-Schulau I“, die ab 1919 zweimal am Tag fuhr. 1922 kam als zweites Schiff die „Schulau“ dazu. Ab 1927 bis 1989 brachte die „Lühe“ Passagiere vom Alten Land auf die andere Elbseite. Von 1935 bis 1991 kam die „Schulau“ dazu.
"Dat Ole Land" wurde 1989 in Dienst gestellt, gefolgt von einer neuen „Schulau“ 1992. Sie wurde 2001 verkauft, weil immer weniger Pendler die Fährverbindung nutzten. Seitdem fährt nur noch eine Fähre hin und her. Im Jahr 2012 wurde "Dat Ole Land" durch einen 1,85 Mio. teuren Neubau, die "Dat Ole Land II", ersetzt.
Ein Modell der "Lühe" überreichte Stades Landrat Michael Roesberg jetzt anlässlich des 100. Geburtstages der Fährgesellschaft an LSF-Geschäftsführer Andre-Heinrich Blank. Der Nachbau von Rüdiger Kaps wird demnächst auf der Fähre ausgestellt.
Inzwischen bringt der Tourismus den Hauptteil der Einnahmen in die Fähr-Gesellschaft, an der neben dem Landkreis Stade auch die Samtgemeinde Lühe, die Gemeinde Jork und die Städte Stade und Wedel beteiligt sind. Die Gesellschafter schießen jährlich ca. 155.000 Euro zu den Einnahmen dazu, damit sich der Betrieb rechnet. Die Fähre "Dat Ole Land II" ist 34,92 Meter lang, 8,15 Meter breit, hat einen mittleren Tiefgang von 1,40 Meter und 450 PS.
Redakteur:Lena Stehr |
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