Zwischen "fast fertig" und "noch nicht begonnen"
Das sind die Bauvorhaben im neuen Stader "Behördenviertel"
jd. Stade. Der Bereich hinter dem ehemaligen Stader Güterbahnhof befindet sich in einem Umbruch. In dem verwahrlosten alten Gewerbegebiet siedeln sich in den kommenden Jahren gleich mehrere Behörden an. In der vergangenen Mittwochs-Ausgabe bot das WOCHENBLATT einen Überblick aus luftiger Höhe über das künftige "Behördenviertel", in dessen Nachbarschaft außerdem Wohnbebauung entsteht. Wie angekündigt, werden an dieser Stelle die einzelnen Bauvorhaben vorgestellt.
Kreis-Jugendamt
Von außen bereits fast fertig sieht der Neubau des Kreis-Jugendamtes aus. Die Fassade des Gebäudes, das gegenüber dem neuen Staatsarchiv-Bau entstanden ist, erscheint weitgehend hergerichtet. Auch innen ist das meiste bereits erledigt: Die Rohbauarbeiten sind komplett abgeschlossen. Die Fliesenleger erledigen letzte Arbeiten und die Malerarbeiten sind in vollem Gange. Das Gebäude wird bereits mittels Bauheizung beheizt, die reguläre Heizung soll Ende Januar in Betrieb genommen werden. Abschließend müssen noch die Teeküchenzeilen, die sanitären Einrichtungen und die Innenausstattung installiert werden.
Der Neubau liegt laut Auskunft des Landkreises im Zeitplan. Der Landkreis will das Gebäude im Mai übernehmen. Im Juni sollen dann die Mitarbeiter nach und nach einziehen und ihre Tätigkeit am neuen Standort aufnehmen. Es bleibt bei den angepeilten 16 Millionen Euro Gesamtkosten, die sich aus Planungs-, Bauleistungskosten und Zwischenfinanzierung zusammensetzen.
Kita Benedixland
Hinter dem künftigen Jugendamt setzt die Stadt Stade ein Bauvorhaben um: die Kita Benedixland. Dort wird der Zimmermann noch im Januar das Dach richten. Der Bau liegt ebenfalls im Zeitplan. Der Rohbau steht, die Betonarbeiten sind abgeschlossen. Die Fertigstellung der auf fünf Gruppen ausgelegten Kita ist zum 31. Juli angepeilt. Danach müssen noch die Räume möbliert und mit der technischen Ausstattung versehen werden. Die Kita soll ein paar Wochen nach der Fertigstellung in Betrieb genommen werden. Die Baukosten belaufen sich auf rund fünf Millionen Euro.
Arbeitsamt
Noch komplett im Rohbau befindet sich das neue Jobcenter. Die Grundsteinlegung war im Juli 2021, im Dezember wurde die Decke über dem dritten und obersten Obergeschoss eingezogen. Bauherr ist die Stader Baufirma Lindemann, die das Gebäude an das Jobcenter für zunächst 15 Jahre vermietet, mit zwei Verlängerungsoptionen um jeweils fünf Jahre. Der Neubau soll einen höheren Energiestandard erhalten als zunächst geplant. Vorgesehen sind besser isolierte Fenster und eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Der Neubau soll spätestens im zweiten Quartal 2023 an die Agentur für Arbeit übergeben werden.
Finanzamt
Für den dritten öffentlichen Verwaltungsbau im künftigen Behördenviertel laufen gerade erst die Vorbereitungen an: Für den Neubau des Finanzamtes müssen zunächst Rodungsarbeiten vorgenommen werden. Wegen des schlechten Baugrunds wird anschließend Sand aufgeschüttet. Dieser muss verdichtet werden, damit 2023 die eigentlichen Bauarbeiten beginnen können. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant.
Man lege einen besonderen Wert auf eine nachhaltige und energiesparende Bauweise, heißt es seitens der Finanzbehörde: "Wir wollen ein zukunftsweisendes Gebäude mit Vorbildfunktion für die öffentliche Bauverwaltung realisieren.“ U.a. soll eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach installiert werden.
Der Bau ist als Hybridbau konzipiert, das heißt die Fassade ist mit vorgefertigten, hochgedämmten Holzfassadenelementen versehen. Das Dach ist als Gründachsystem geplant.
Straßenerschließung
Zunächst bis zur Kita wird die neue Straße in einem ersten Abschnitt auf einer Länge von 240 Metern gebaut. Die Arbeiten haben jetzt begonnen. Um den vorhandenen Vorbelastungsdamm in den nächsten Straßenabschnitt umzulagern, werden 34.000 Kubikmeter Sand bewegt. Die Bauzeit beträgt je nach Witterung fünf bis sechs Monate.
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