Kreis Stade führt Förderprojekt fort
Emotionale Probleme: Wenn Kinder dringend Hilfe benötigen
Eine kostenlose Beratungsinstanz für Kinder mit einem Förderbedarf im emotionalen und sozialen Bereich stellt das beim Amt für Jugend und Familie des Landkreises Stade angesiedelte Projekt "Fels" dar. Das Akronym steht für "Förderberatung und Entwicklungsbegleitung im Landkreis Stade". Sozialpädagoginnen suchen Kindertagesstätten und Tagespflegestellen auf und beraten die Fachkräfte vor Ort. Das Projekt soll nach dem Willen der Politik fortgesetzt werden.
Im Jahr 2004 wurde von der damaligen Landesschulbehörde das Förder- und Unterstützungssystem "Stabus" für Kinder im Landkreis Stade mit einem Förderbedarf im emotionalen-sozialen Bereich ab Schuleintritt installiert. Von 2009 bis 2012 ersetzte das Beratungszentrum für emotionale und soziale Entwicklung ("Bese") – eine Kooperation zwischen Jugendamt und dem regionalen Landesamt für Schule und Bildung – sukzessive „Stabus“ und intensivierte die Beratung. #+Die Erfahrungen mit "Stabus" und "Bese" zeigten, dass es entscheidend ist, die Entwicklung von Kindern möglichst früh in den Blick zu nehmen. Der Landkreis Stade unterstützt deshalb seit 2017 mit seinem Projekt "Fels" die Einzelfallberatung in Kita und Tagespflege und stärkt damit den inklusiven Gedanken.
Niedrigschwellige Hilfe
"Fels" ist eine neutrale Stelle, die als vorgeschaltete Beratungsinstanz den Blick von außen auf das Kind und die Situation in der Einrichtung richtet. Die Praxisberatung unterstützt die Arbeit in der Kindertagesbetreuung. So leistet "Fels" niedrigschwellige Hilfe, wobei mit den pädagogischen Fachkräften und den Eltern eng zusammengearbeitet wird. Dabei geht es z.B. um das Verhalten des Kindes, die Alltagsstrukturen in der Kindertagesstätte, Entwicklungsgespräche mit Eltern sowie pädagogischen Fachkräften in den Einrichtungen und die richtigen Unterstützungsmaßnahmen für das Kind.
Das Angebot von "Fels" setzt an, bevor offizielle Verfahren oder Hilfemaßnahmen eingeleitet werden. Die Expertinnen vom Amt für Jugend und Familie beraten und begleiten die nächsten Schritte zur Verbesserung der Situation für das betroffene Kind. Die Vorteile: Die Fachkräfte werden bei ihrer Arbeit unterstützt, die Kinder können möglichst lange im gewohnten Umfeld bleiben. Zwei Vollzeitstellen für sozialpädagogische Fachkräfte stehen im Amt für Jugend und Familie derzeit für das Projekt "Fels" zur Verfügung.
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