"Es werde Licht" in St. Wilhadi
Zweiter Bauabschnitt bei der Sanierung der Altstadtkirche / Gotisches Fenster soll geöffnet werden
tp. Stade. An der Stader Altstadtkirche St. Wilhadi geht es weiter "rund": Nach der Winterpause haben die Maurer wieder mit der Arbeit auf der Baustelle begonnen, die über mehrere Jahre um das Gotteshaus wandert. Wie berichtet, werden wegen statischer Mängel die Außenpfeiler des gotischen Sakralbaus schrittweise erneuert.
Kürzlich wurde ein Baugerüst errichtet, das als Arbeitsbühne dient und gzudem die Mauer stützt. Das Gestell wurde zum Schutz der Nachbarn vor Staub mit einer dicken Plastikplane bespannt.
Nachdem im vergangenen Jahr die Nordseite saniert wurde, ist jetzt der Ostflügel des Kirchenschiffs an der Reihe. Drei der sechs Stützpfeiler müssen komplett abgerissen und neu gemauert werden.
In einem dritten Bauabschnitt im Jahr 2015 werden die vier Süd-Pfeiler erneuert, für 2016 wird die Innensanierung der Kirche angepeilt.
Beim Ortstermin auf der Baustelle lobte Superintendent Dr. Thomas Kück die Arbeit der Handwerksprofis der Firma Viebrock aus Harsefeld. Die Maurerkolonne besteht aus einem halben Dutzend älterer, erfahrenen Mitarbeiter, die gemeinsam schon viele wertvolle Altbauten instand gesetzt haben.
Dr. Kück ist besonders begeistert davon, dass sich die neuen Backsteine hervorragend in das alte Mauerwerk einfügen. Die Ziegel stammen aus dem Klinkerwerk Rusch in Drochtersen-Ritsch. Sie wurden eigens für die Sanierung der Wilhadi-Kirche gebrannt. Auch der Mörtel ist eine Sonderanfertigung.
Kirchengemeinde und Bauarbeiter stehen noch vor einer großen Herausforderung: An der Ostseite soll ein zugemauertes Fenster wieder geöffnet werden. In der gotischen Baukunst habe natürliches Licht eine zentrale Rolle gespielt, sagt Superintendent Kück. Durch große Fenster an der Gebäude-Ostseite ermöglichten die mittelalterliche Baumeister den Menschen, im Kircheninneren den Sonnenaufgang zu erleben.
Die Außensanierung schlägt mit insgesamt rund 1,5 Millionen Euro zu Buche. Die Landeskirche trägt 90 Prozent der Kosten, den Rest übernimmt der Kirchenkreis. Die Finanzierung des Fensters, die Dr. Kück mit einem "hohen fünfstelligen Betrag" beziffert, ist noch offen. Die Wilhadi-Gemeinde sucht Spender und Sponsoren.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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