Jeder Zentimeter bringt Zaster
Parkhäuser im Visier der Autofahrerlobby: Wer mit Platz und Sicherheit geizt, kriegt schlechte Noten
tp. Stade. Dunkel, eng, dreckig: Parkhäuser haben nicht nur bei Frauen einen schlechten Ruf. Was tun die Betreiber kommunaler und privater Parkgaragen, um ihre Anlagen den Bedürfnissen der Kunden anzupassen? Das wollen Matthias Cordts (55) und Pascal Kasch (43) vom "Autoclub Europa" (ACE) wissen. Das Duo nimmt derzeit die Parkhäuser im Landkreis Stade unter den Aspekten Sicherheit, Helligkeit und Service ins Visier.
Mit strengem Blick betrachteten die Profis am Donnerstag das städtische Parkhaus "Am Sande" in Stade. "Es fehlt ein Behindertenparkplatz", sagt Cordts. Bei 450 Stellflächen stehen nur vier für Behinderte bereit. Bei dem in den Baurichtlinien vorgeschriebenen Anteil von einem Prozent müsst der Betreiber auf fünf Stellplätze aufrunden. In dieser Spalte des Checkliste hagelt es ein "Mangelhaft".
Die Tiefgarage "Am Sande" kriegt auch gute Noten, etwa für die großzügige Bemessung der Frauenparkplätze, die zudem nah an den Ausgängen liegen und mit Kameras überwacht werden. Zur Optimierung schlägt Cordts Notrufknöpfe an jedem zweiten Frauenparkplatz vor.
Nachbesserungsbedarf sehen die ACE-Männer auch in der Fußwegmarkierung: Sie fordern für den Fall eines Lichtausfalls eine LED-Notbeleuchtung oder fluoreszierende Streifen.
Wenn der ACE den Check der fünf Parkhäuser in der Kreisstadt Stade abgeschlossen hat, ist Buxtehude an der Reihe. Im Sommer werden die Parkplatz-Zeugnisse verteilt und veröffentlicht.
Besonders schlecht kommen Betreiber weg, die bei der Stellplatzbreite sparen. Denn: Autos werden immer breiter und länger, doch die Stellflächen wachsen nicht mit. "Jeder Zentimeter ist bares Geld", sagt Kasch, dem, ebenso wie den 1,2 Millionen ACE-Mitgliedern, Autofahrer-Abzocke ein Dorn im Auge ist.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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