So soll der Ärztemangel im Kreis Stade behoben werden
"Landgang": Mit langem Atem Ärzte-Nachwuchs finden

Prof. Dr. med. Barbara Zimmermann | Foto: tk
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tk. Stade. "Das Projekt 'Landgang' ist ein Erfolg. Wir brauchen aber einen langen Atem", sagt Prof. Dr. med. Barbara Zimmermann. Von einer "Investition in die Zukunft", spricht der Jorker Hausarzt Dr. Jan Sulzer. Was beide meinen: "Landgang" hat das Zeug, langfristig den medizinischen Nachwuchs von heute und morgen auf die Vorzüge des Lebens als Allgemeinmediziner zwischen Buxtehude und Balje aufmerksam zu machen.
Barbara Zimmermann, Vizepräsidentin der Buxtehuder Hochschule 21 (HS21), einer der "Landgang"-Kooperationspartner, hatte jüngst im Sozialausschuss der Estestadt darüber berichtet. Das WOCHENBLATT hat mit ihr und dem Jorker Arzt gesprochen, der eine der Partnerpraxen betreibt, die Medizinstudierende als Praktikanten in seiner Praxis aufnimmt.

Darum geht es bei "Landgang": Studierende der Medizin sollen bei einem Praktikum die Arbeit von Allgemeinmedizinern kennenlernen und dabei auch die schönen Seiten des ländlichen Landkreises Stade erleben. Sie bekommen  ein Rund-um-sorglos-Paket. Das Ziel: Den angehenden Nachwuchs fürs Landarztdasein zu begeistern. Viele Kommunen, der Landkreis selbst und unter andere sind Kooperationspartner.

Seit 2017 gibt es "Landgang" und 44 Studierende der Medizin haben die Möglichkeit fürs Praktikum bislang genutzt, bilanziert Barbara Zimmermann. "Tendenz steigend", freut sie sich über den wachsenden Zuspruch. Anfang gab es nur Tagespraktika. Inzwischen sind die Nachwuchs-Mediziner länger dabei. "Die Ersten melden sich inzwischen auch für ihr praktisches Jahr", sagt die Vizepräsidentin. Neben Chirurgie und Innerer Medizin können die angehenden Ärzte auch in einer Praxis für Allgemeinmedizin Erfahrungen sammeln. "Super , wenn das welche machen", sagt Barbara Zimmermann.

Ein Netzwerk
aufbauen

Für sie steht "Landgang" erst am Anfang. Das nachhaltige Werben um Nachwuchs bedeute viel mehr als Praktika. "Wir müssen ein Netzwerk aufbauen." Ein Zusammenschluss, der auch Aus- und Weiterbildung ermöglicht. Und das vor Ort und über digitale Kanäle.  "Niemand muss nach einem langen Arbeitstag noch ins Auto steigen, um für eine Fortbildung nach Hamburg zu fahren", sagt Barbara Zimmermann.

"Die Resonanz
ist gut"

"Mit 'Landgang' bekommen wir nicht sofort einen Arzt mehr", sagt Dr. Jan Sulzer. Es gebe aber langfristig positive Effekte, die helfen, den Hausarztmangel abzuschwächen. Sulzer ist einer der Allgemeinmediziner, die in ihrer Praxis die künftigen Ärzte willkommen heißen. Sulzer sieht den Mehrwert auf zwei Ebenen: Wer einmal gute Erfahrungen beim "Landgang"-Praktikum gemacht habe, kommuniziere das weiter. Der Kreis der Interessierten werde dadurch größer. Es sei zudem richtig, nicht nur auf die medizinische Weiterbildung zu setzen, sondern gleichzeitig zu zeigen, wie attraktiv das Leben an der Elbe sei. Dahinter stecke die Idee, dass es für Studierende vorstellbar werde, später im Kreis Stade zu arbeiten.

"Die Resonanz ist sehr gut", sagt Jan Sulzer. Die Studierenden loben etwa die gute Betreuung. Der Allgemeinmediziner glaubt nicht, dass es schon morgen einen Arzt gibt, der unbedingt im Kreis Stade praktizieren wolle. "Wir haben auch spätere Praxisübernahmen im Blick", sagt er.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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