Nach WOCHENBLATT-Bericht: Medienrummel um gelähmten Uhrmacher aus Stade
Güther Kensik: "Trotz Behinderung besonders sein"
tp. Stade. "Aufgrund Ihrer gut gemachten Story über mich bekam ich jetzt einen Anruf vom Fernsehen": Günther Kensik (65) aus Stade ist aus dem Häuschen. Nachdem das WOCHENBLATT im Herbst über den querschnittsgelähmten Hobby-Uhrmacher berichtete, der trotz seiner schweren Körperbehinderung filigrane handwerkliche Arbeiten verrichtet und naturgetreue Landschaftsbilder malt, besuchte ihn kürzlich ein Hamburger TV-Team des NDR, um eine Kurzreportage für die Vorabend-Sendung "DAS!" zu drehen.
"Die Nacht zuvor konnte ich vor Aufregung kaum schlafen", sagt der alleinstehende Rentner angesichts des für ihn ungewohnten Rummels. Die Dreharbeiten und Interviews durch eine aus Harsefeld stammenden Redakteurin, die gerne das Geschehen in ihrer Heimatregion im WOCHENBLATT verfolgt und so auf Kensik aufmerksam wurde, dauerten fünf Stunden. Der Sendebeitrag, der im Januar ausgestrahlt werden soll, wird eine Dauer von dreieinhalb Minuten haben.
"Ich bin mal gespannt, was dabei herauskommt", sagt Günther Kensik, der sich von der Medienaufmerksamkeit geehrt fühlt. "Der gut gemachte WOCHENBLATT-Bericht zeigte, dass ein Mensch mit Behinderung trotzdem etwas Besonderes schaffen kann, was das schwere persönliche Schicksal fast vergessen macht."
Nach einem Halswirbelbruch, den Günther Kensik 1975 bei einem unüberlegten Kopfsprung in einen Teich erlitt, begann er mit dem Malen. Der vom Hals abwärts gelähmte Rollstuhlfahrer führt den Pinsel mit dem Mund, ebenso wie das Feinmechaniker-Werkzeug in seiner Hobby-Uhrmacherei.
Nach der Berichterstattung in unserer Zeitung baten ihn zahlreiche Uhrenbesitzer aus der Region zwischen Balje und Buchholz um technische Unterstützung. Kensik setzte seitdem unter anderem eine antike Schwarzwald-Uhr, eine silberne Taschenuhr und weitere wertvolle Sammlerstücke instand.
• Wer zum Thema Uhren Rat sucht oder Ersatzteile abzugeben hat, meldet sich unter Tel. 04141 - 3862 bei Günther Kensik.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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