Frauen lernen ihre Rechte kennen
"pro familia" Stade richtet Projekt für Migrantinnen aus
jd. Stade. Derzeit findet findet in Stade ein Projekt für persisch sprechende Frauen statt. Ins Leben gerufen hat dieses Projekt die Beratungsstelle von "pro familia" Stade.
"Für viele Migrantinnen hat Corona zu einer verstärkten Isolation geführt. Außenkontakte wurden seltener oder sind ganz verebbt", sagt Dr. Heidrun Kluck-Hagner, die in der Stader Geschäftsstelle von "pro familia" tätig ist. Ziel sei es, Frauen mit Fluchterfahrungen aus Afghanistan und Iran dabei zu helfen, sich in der deutschen Gesellschaft besser zurechtzufinden, so Sheida Habibi, Co-Leiterin des Projekts mit iranischen Wurzeln. "Vieles ist hier in Deutschland völlig anders als in den Herkunftsländern und den Frauen dementsprechend nicht vertraut."
Seit Beginn der Pandemie ist die Integration von Migrantinnen besonders schwierig. Kulturelle Rollenaufteilungen, räumlich oftmals nicht zu überbrückende Entfernungen und die Angst vor einer möglichen Corona-Infektion waren eine große Hürde für Migrantinnen, Kontakte zu anderen Frauen aufzunehmen. "Es war sehr schwierig für die Frauen, hier in Deutschland anzukommen", sagt Lothar Kleinschmidt, Leiter der Beratungsstelle. Mit dem Projekt sollen die Frauen die Chance erhalten, sich zu vernetzen und untereinander intensive Kontakte zu knüpfen.
Bei den acht Treffen werden u.a. Informationen über Frauen- und Kinderrechte, Schwangerschaft und Verhütung sowie Schutzmöglichkeiten vor sexuellen und körperlichen Übergriffen in der Partnerschaft vermittelt. Durch Besuche bei der "Beratungsstelle gegen Häusliche Gewalt" (BISS) und des Opferhilfebüros in Stade sollen die regionalen Unterstützungsmöglichkeiten kennengelernt werden. "Uns ist ganz wichtig, dass die Frauen die Angst davor verlieren, sich Hilfe zu holen“, sagt Sheida Habibi, die die sprachlichen und kulturellen Gräben zwischen dem Herkunftsland und Deutschland überbrückt.
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