Gewässerschutzbeauftragte legt Bericht für 2020 vor
Sanierung des Stader Kanalnetzes ist nötig

Kanalbauarbeiten sind eine aufwändige und kostenintensive Maßnahme (Symbolbild)  | Foto: tp
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jab. Stade. Der Gewässerschutzbericht für das Jahr 2020, der von der Gewässerschutzbeauftragten Simone Meiert verfasst wurde, sowie der Jahresabschluss 2020 der Abwasserentsorgung liegen vor. Sie zeigt auf, dass künftig hohe finanzielle Kosten bei der Sanierung des Kanalnetzes nötig sein werden, um den Zustand nicht nur zu halten, sondern auch zu verbessern.

Laut Bericht sind 50 Prozent der Entwässerungskanäle 41 Jahre alt oder sogar älter. Bei diesen Kanälen wird von einer regelmäßigen Nutzungsdauer von 80 Jahren ausgegangen. Mit dem Ergebnis hat rund die Hälfte des gesamten Kanalnetzes die Hälfte ihrer kalkulierten Nutzungsdauer erreicht. Im Jahr 2030 werden fast drei Viertel der jetzt bestehenden Kanäle diese Marke überschritten haben, sodass der Substanzwert des Kanalnetzes deutlich sinkt.

Die Gewässerschutzbeautragte geht davon aus, dass erhebliche Netzlängen im mittleren Alterssegment sanierungsbedürftig sind. "Die erforderlichen umgehenden Maßnahmen zur Schadensbeseitigung sind stark vom Gebiet der Kanalinspektion abhängig. Hierbei wird das Hauptaugenmerk auf die Verkehrs- und Betriebssicherheit gelegt, damit z.B. Straßeneinbrüche, hervorgerufen durch Schäden am Kanalrohr, verhindert werden." Diese Maßnahmen binden teilweise erhebliche finanzielle Mittel und erfordern einen erhöhten Personaleinsatz.

Neben der Schadhaftigkeit der Kanalrohre ist vor allem bei der Regenwasserentsorgung die hydraulische Leistungsfähigkeit zu betrachten. Hierzu hat die Abwasserentsorgung Stade eine hydrodynamische Berechnung des Kanalnetzes durchführen lassen. Im Ergebnis sind 128 Kilometer Regenwasserkanal zu vergrößern, um den Anforderungen an ein Kanalnetz gerecht zu werden. Diese Probleme lassen sich im Wesentlichen nur durch Neubau in offener Bauweise oder durch die Anlage von Speicherbecken lösen. Fazit: "Um die öffentlichen Kanalanlagen von dem bisher bekannten Zustand in einen mittleren bis guten Zustand zu versetzen, sind erhebliche finanzielle Mittel und personelle Ressourcen erforderlich."

Auf der Kläranlage der Abwasserentsorgung Stade fielen im Jahr 2020 insgesamt 4.255.000 Kubikmeter zu behandelndes Abwasser an. Im Bereich der Anlage sind laut Sanierungsplan einige Maßnahmen geplant. Als Sanierungsmaßnahmen für die Jahre 2021 und 2022 sind die Erneuerung und Erweiterung des Notstromaggregates, die Erneuerung der Umschlagfläche für Fällungsmittel, die Sanierung des Klärschlammzwischenlagers, die Erneuerung der Klärschlammförderanlage, die Sanierung des Betriebswassersystems sowie die Sanierung des Betriebsgebäudes vorgesehen. Die Investitionen betragen insgesamt rund 3,8 Millionen Euro.

Nachdem die Schmutzwassergebühr 2015 von 1,79 Euro/Kubikmeter bis 2019 zweimal bis auf 1,54 Euro/Kubikmeter gesenkt wurde, um die Gebührenüberdeckungen aus Vorjahren wieder gutzubringen, erfolgte für 2020 wieder eine Anhebung auf ein kostendeckendes Niveau von 1,79 Euro/Kubikmeter. Für 2021 stieg die Gebühr auf 1,89 Euro/Kubikmeter. Die Regenwassergebühr 2021 stieg leicht um 0,02 Euro/Quadratmeter von 0,58 Euro/Quadratmeter auf 0,60 Euro/Quadratmeter für versiegelte und befestigte Flächen.

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Redakteur:

Jaana Bollmann aus Stade

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