Am vierten Advent
Seltene Planetenkonstellation: himmlischer Trost zum Lockdown
(ts). Manche Experten halten das, was vermutlich im Jahr sieben vor Christus die Weisen aus dem Morgenland am Himmel beobachtet haben und das Matthäus-Evangelium erzählt, für das seltene astronomische Phänomen, das jetzt zum vierten Advent sichtbar wird: Die Planeten Jupiter und Saturn kommen sich so nahe, dass sie sich zu berühren scheinen.
Mit bloßem Auge betrachtet, sieht es aus, als ob die beiden riesigen Gasplaneten verschmelzen würden. Sie leuchten hell wie ein Stern am Abendhimmel. "Für das Auge ist es fast wie damals zu Zeiten des legendären Sterns von Bethlehem. Es handelt sich um einen Positionseffekt, von der Erde aus betrachtet", sagt Martin Falk, Leiter der Astronomie-AG des Albert-Einstein-Gymnasiums in Zusammenarbeit mit der Zukunftswerkstatt in Buchholz.
Am Montag, 21. Dezember, sei der "Abstand" zwischen Saturn und Jupiter dann nur noch im Teleskop sichtbar. Den Effekt können Beobachter tief am Südwest-Horizont mit dem Fernglas sehen. Die Planetenkonstellation mit Saturn und Jupiter, Astronomen sprechen von der Großen Konjunktion, ereignet sich etwa alle 20 Jahre. Doch so nah, wie sich Jupiter und Saturn am 21. Dezember 2020 kommen, standen sie schon Hunderte Jahre nicht mehr zusammen.
Die Buchholzer Astronomie-AG befindet sich daher im Hochbetrieb - auch, weil die Wetterprognose günstig ist. Die ambitionierten Hobbyastronomen versuchen, das Phänomen zu fotografieren - doch das ist eine Herausforderung: "Wenn man etwas mehr als zwei leuchtende Punkte erkennen will, muss raffiniert belichtet werden, denn Jupiters Helligkeit ist fast fünfmal stärker", erklärt Martin Falk, dem schon spektakuläre Aufnahmen gelungen sind.
Nicht weniger anspruchsvoll ist ein anderes Projekt der Astronomie-AG als Beitrag für den bundesweiten Wettbewerb "Jugend forscht". Drei Schülerinnen sind seit Wochen dem Licht von drei Himmelsobjekten auf der Spur: Jupiter, Saturn und der Andromeda-Galaxie. Mit einer speziellen Messmethode ermitteln sie die Geschwindigkeiten der strahlenden Objekte - eine himmlische Raserei. Martin Falk: "Feinfühliges Talent, Geduld, teures Gerät, passendes Wetter und reichlich Grips sind dabei gefragt." Zum Astronomie-Tag am 20. März 2021 ist ein Projektvortrag geplant.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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