Bis zu 86 Prozent weniger CO₂
Stade gewinnt Zukunftspreis für innovative Wärmeversorgung
Die Hansestadt Stade ist mit dem renommierten Zukunftspreis „Klima kommunal 2024“ ausgezeichnet worden. Der Preis würdigt das Engagement der Stadt, eine umweltfreundliche und emissionsfreie Wärmeversorgung in der historischen Altstadt zu etablieren. Stade setzte sich dabei gegen 81 weitere Bewerber durch und erhielt die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung, die vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz vergeben wird.
Im Rahmen eines umfassenden energetischen Quartierskonzepts entwickelte die Stadt ein innovatives Wärmenetz, das auf erneuerbaren Energiequellen basiert. Besonders hervorzuheben ist die Nutzung der Abwärme des örtlichen Klärwerks zur Grundlastversorgung. Darüber hinaus wird die sogenannte Mittellast durch Umweltwärme aus der Schwinge und Biomethan-betriebene Blockheizkraftwerke gedeckt. Für die Spitzenlast setzt die Stadt auf einen Elektrodenkessel, der nach dem Power-to-Heat-Prinzip arbeitet.
Die konzeptionelle Studie, die diesem Projekt zugrunde liegt, prognostiziert eine Reduktion der CO₂-Emissionen um bis zu 86 Prozent. Ein weiteres Markenzeichen des Projekts ist die enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren und die Offenheit für unterschiedliche Technologien. Derzeit führt die Stadt eine vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Machbarkeitsstudie zur weiteren Umsetzung des Wärmenetzes durch.
Nils Jacobs, Leiter der Stabstelle „Stade 2040“, zeigte sich bei der Preisverleihung in Hannover erfreut: „Die Jury hat unser ambitioniertes Vorgehen gelobt, auch unter schwierigen Bedingungen wie der Pandemie und schwindenden Fördermitteln ein zukunftsweisendes Konzept für die Wärmeversorgung der Altstadt entwickelt zu haben.“
Matthias Mueller, Klimaschutzmanager der Hansestadt Stade, ergänzte: „Die Auszeichnung ist eine bedeutende Anerkennung unserer Bemühungen, Stade zu einer der ersten emissionsfreien Altstädte im Norden Niedersachsens zu machen. Wir sind stolz, in Niedersachsen eine Vorreiterrolle einzunehmen, und die Ehrung motiviert uns, die laufende Machbarkeitsstudie erfolgreich abzuschließen.“
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.