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Bewaffneter Überfall auf Tostedter Juwelier

Expertin aus entzifferte gotische Inschrift
Zweitälteste Grabplatte im Landkreis Stade wurde restauriert

Die spätmittelalterliche Grabplatte hat einen neuen Platz innerhalb der St.-Wilhadi-Kirche gefunden | Foto: Kirchengemeinde
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  • Die spätmittelalterliche Grabplatte hat einen neuen Platz innerhalb der St.-Wilhadi-Kirche gefunden
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Ein Fragment einer mehr als 500 Jahre alten Grabplatte wurde jetzt in Stade restauriert und hat nun einen besonderen Platz im Brauthaus der St.-Wilhadi-Kirche gefunden. Es handelt sich um die zweitälteste noch erhaltene Grabplatte im Landkreis Stade. Nur die Grabplatte des Erzabtes Gerlach Schulte aus dem Jahr  1410 in Harsefeld ist noch älter. 

Ein historischer Fund aus dem Jahr 1986

Im Jahr 1986 wurde das Fragment der Stader Grabplatte bei Bauarbeiten entdeckt. Der verstorbene Pastor Peter Golon erinnerte sich, dass die Platte beim Ausschachten von Kanälen für die Warmluftheizung der Kirche ans Licht kam und zunächst provisorisch nach draußen gebracht wurde. Schon damals erkannte man die Bedeutung dieses Fundes: ein kunstvoll bearbeitetes Stück Sandstein mit einer kaum lesbaren Inschrift in gotischer Minuskel entlang des Randes. Das Schriftband ist mit bildhaften Symbolen in den Ecken verziert, die möglicherweise Evangelistensymbole darstellen, auch wenn sie inzwischen nicht mehr erkennbar sind.

Jahrzehntelang lag die Grabplatte im Freien vor der Kirche | Foto: Kirchengemeinde
  • Jahrzehntelang lag die Grabplatte im Freien vor der Kirche
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Zeichen der Zeit – und der Verfall

Jahrzehntelang war das Grabplattenfragment auf seinem provisorischen Platz vor St. Wilhadi Wind und Wetter ausgesetzt, was nicht ohne Folgen blieb. Stücke brachen aus, Moos begann sich auf der Oberfläche auszubreiten, und ein Teil der Inschrift, darunter das Wort „Anno“, war abgeplatzt und nur noch lose erhalten. Die fortschreitende Zerstörung der historischen Platte machte deutlich, dass Handlungsbedarf bestand, um dieses Kulturgut zu bewahren.

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Entzifferung der Inschrift – Einblick in die Vergangenheit

Dr. Christine Wulf von der Inschriftenkommission der Akademie der Wissenschaften in Göttingen widmete sich der anspruchsvollen Aufgabe, die Inschrift zu entziffern. Dank ihrer Expertise konnte die lateinische Inschrift rekonstruiert werden: „Im Jahr des Herrn 1493 am Margaretentag --- seine Ehefrau. Betet für sie beide.“ Diese Zeilen, die einem unbekannten Ehepaar gewidmet sind, bestätigen das hohe Alter der Grabplatte, die 1493 in der St. Wilhadi-Kirche platziert wurde. 

Restaurierung für die Nachwelt

Der Kirchenvorstand und Pastorin Claudia Brandy erkannten die Notwendigkeit, diese spätmittelalterliche Grabplatte als kulturelles Erbe zu sichern. Mit finanzieller Unterstützung des Stiftungsbeirats der Bürger-Stiftung der Kreissparkasse Stade wurde die Restaurierung durch die Hamburger Diplom-Restauratorin Charlotte Neumeyer ermöglicht. Sie reinigte die Platte, fügte abgebrochene Teile wieder zusammen und füllte Fehlstellen behutsam auf. Mit Karbonstäben wurden Risse stabilisiert, sodass das abgebrochene Stück dauerhaft befestigt werden konnte.

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Ein neues Zuhause im Brauthaus der St.-Wilhadi-Kirche

Im Juni 2024 erhielt die restaurierte Grabplatte ihren neuen Platz im Brauthaus der St. Wilhadi-Kirche, wo der Stader Steinmetz Frank Bartels sie an der Wand befestigte. „Damit wurde die spätmittelalterliche Grabplatte dauerhaft gesichert und bleibt auch künftigen Generationen erhalten“, betonte Pastorin Claudia Brandy stolz. Die Restaurierung dieses wertvollen Stücks gibt Einblick in das mittelalterliche Stade und erinnert an die lange Tradition der St. Wilhadi-Kirche als Stätte der Bestattung und Erinnerung.

Die spätmittelalterliche Grabplatte hat einen neuen Platz innerhalb der St.-Wilhadi-Kirche gefunden | Foto: Kirchengemeinde
Jahrzehntelang lag die Grabplatte im Freien vor der Kirche | Foto: Kirchengemeinde
Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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