A20 nimmt Fahrt auf
Planung: Staatssekretär gibt öffentlich-privates Finanzierungsmodell bekannt
tp. Stade. Die Küstenautobahn A20 durch den Landkreis Stade mit Elbtunnel bei Drochtersen rückt näher. Dies wurde am Montag bei der "Konferenz Küstenautobahn A20" mit norddeutschen Politikern und Spitzen-Verwaltungsmitarbeitern im Kreishaus in Stade deutlich. Die gesamte A20 werde in Kürze "im vordringlichen Bedarf landen", gab Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, mit Blick auf die Neuaufstellung des Bundesverkehrswegeplans gegen Ende 2015 bekannt.
Weitere Botschaft vom Bund: Die Regierung will im Rahmen eine "öffentlich-privaten Partnerschaft" (ÖPP) den Bau von gut 600 Kilometern Autobahn beschleunigen und gibt dafür ca. 7 Milliarden Euro frei. Zu den ÖPP-Vorhaben gehören neben dem Elbtunnel bei Drochtersen, dessen Fertigstellung bis 2024 Ferlemann für machbar hält, die A26 von Stade bis Hamburg, die als "Hafenquerspange" bis zur A1 im Süden Hamburgs verläuft. Mittel aus dem Finanzierungsmodell sollen insbesondere in die Verbindung zwischen der A7 und der A1 mit einer neuen Hamburger Hafenbrücke fließen.
Maren Quast von der niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Stade gab Einblick in die A20-Plaungsarbeit. Sie berichtete über den hohen Flächenverbrauch der rund 30 Meter breiten Autobahn, die in einer rund 100 Meter breiten Trasse verläuft. Die Behörde führt derzeit Verkaufsverhandlungen mit den Landwirten. Diese, so Quast, geben ihre Flächen aufgrund der Knappheit ungerne her. Die Planerin rechnet fest mit der Aufgabe zahlreicher landwirtschaftlicher Betriebe im Zuge der Autobahn-Realisierung, die auch wegen des erforderlichen Ausgleichs weitere Flächen in Anspruch nehmen werde.
Weiter informierten Daniela Behrens, Staatssekretärin im niedersächsischen Verkehrsministerium, Karin Druba vom Verkehrsministerium des Landes Schleswig-Holstein, und Maike Bielefeldt, Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Stade, über das Küstenautobahn-Projekt.
Bereits bei der ersten Küstenautobahn-Konferenz 2013 hatten sich alle Beteiligten für einen zügigen Fortgang der Planungsarbeiten und für eine vollständigen Fertigstellung der A20 zur Stärkung des norddeutschen Küstenraumes ausgesprochen. Nach aktuellen Schätzungen sollen sämtliche A20-Abschnitte frühestens im Jahr 2023 Baureife erlangen. 2030 könnte der Verkehr rollen.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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