Kritik am Wasserverbrauch
BUND bezeichnet Stader Surfpark als "luxuriöses Freizeitvergnügen"
Die große Hitze scheint vorerst vorbei zu sein und geregnet hat es zuletzt auch öfter. Dennoch verweist die Umweltschutzorganisation Bund auf die zum Teil angespannte Trinkwasserlage. Die BUND-Kreisgruppe Stade appelliert an alle Bürger, sparsam mit Trinkwasser umzugehen, und gibt Tipps, wie jeder einzelne seinen Wasserverbrauch verringern kann. In diesem Zusammenhang werden noch einmal die Stader Surfpark-Pläne kritisiert. Der Bund hält das Vorhaben für Wasserverschwendung.
Im Garten werde viel Trinkwasser verbraucht, bemängelt Heiner Baumgarten, Vorsitzender der BUND-Kreisgruppe Stade. Um hier eine Vergeudung der kostbaren Ressource zu vermeiden, empfiehlt Baumgarten die Anlage einer Zisterne und das Aufstellen von Regentonnen, um darin Regenwasser zu sammeln. Ein weiterer Tipp: in den frühen Morgen- und späten Abendstunden gießen, da dann das Wasser weniger stark verdunstet.
Der größte Wasserverbraucher sei aber der eigene Pool im Garten, so Baumgarten. Eine Poolfüllung erfordere mehrere tausend Liter Wasser. "Aufgrund von chemischen Zusätzen kann das Wasser später auch nicht mehr anderweitig, zum Beispiel zur Pflanzenbewässerung, genutzt werden", erläutert der Stader BUND-Chef. "Es muss als Abwasser in die Kanalisation geleitet werden." Er empfiehlt, lieber einen nahegelegenen See oder das Freibad zu nutzen.
Surfpark setzt falsche Signale
Beim Thema Surfpark hat die Stader BUND-Gruppe eine klare Position: "Der Bau des Surfparks in Stade konterkariert alle Bemühungen des Wassersparens", erklärt Baumgarten. Damit würden falsche Signale gesetzt in Hinblick auf eine langfristige Sicherung der Trinkwasserversorgung. Auch wenn die Trinkwasservorräte in den Wasserschutzgebieten des Landkreises derzeit noch ausreichend seien, könne sich die Lage schnell ändern. Beispielsweise dann, wenn aus dem Grundwasserreservoir im Landkreis Stade
Wasser in Wassermangelgebiete abgegeben werden muss.
Zu meinen, man könne unbegrenzt über Trinkwasser verfügen und dieses auch noch für "luxuriöse Freizeitvergnügen" nutzen, sei angesichts der zu erwartenden Klimaveränderungen nicht mehr zeitgemäß, meint Baumgarten. Für ihn ist es "absolut widersprüchlich, wenn ein Privatgarten- oder Poolbesitzer Einschränkungen beim Wasserverbrauch hinnehmen soll, andererseits ein kommerzieller Großverbraucher für Freizeitvergnügen eine Genehmigung bekommt". Der BUND werde Rechtsmittel einlegen, "um den nicht zu verantwortenden Wasserverbrauch eines Surfparks zu stoppen".
Die Surfpark-Projektierer hingegen betonen immer wieder, dass in dem fraglichen Entnahmegebiet laut Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) auch dann kein Grundwassermangel herrsche, wenn sich die klimatischen Bedingungen weiter verschieben. Zudem sei die Nutzung von Regenwasser geplant, um den Verbrauch von Grundwasser zu reduzieren.
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