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Umstrittene Klinikreform auch im Bundesrat bestätigt - ländliche Kliniken nun in Sorge

Lager voll - Amela zurück

Schüler forderten bei einer Demo Bleiberecht für Amela (Mi.). Schulleiterin Marga Cuchu (li.), Lehrerin Simone Schönbeck (re.) und Sozialarbeiterin Marianne Baur-Uhlig (hi.) standen dem Mädchen zur Seite
  • Schüler forderten bei einer Demo Bleiberecht für Amela (Mi.). Schulleiterin Marga Cuchu (li.), Lehrerin Simone Schönbeck (re.) und Sozialarbeiterin Marianne Baur-Uhlig (hi.) standen dem Mädchen zur Seite
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Ausgewiesene Asylbewerberfamilie aus Freiburg erlebte Odyssee in Belgien

tp. Freiburg. Die Asylbewerber-Familie Huskic ist am Wochenende nach einer mehrtägigen Odyssee in Belgien erschöpft in ihre Wohnung in Freiburg (Nordkehdingen) zurückgekehrt. Wie das WOCHENBLATT berichtete, war die aus Bosnien stammende Familie in der vergangenen Woche nach Belgien ausgewiesen worden.
Mitschüler von Amela Huskic (13) hatten in letzter Minute versucht, das zu verhindern: Mit einer Demonstration am Kreishaus in Stade forderten sie Bleiberecht für Amela und ihre Familie und überreichten eine Unterschriftenliste an den Ersten Kreisrat Dr. Eckart Lantz. Die Bemühungen nützten nichts. Am Dienstagmorgen brachten Mitarbeiter der Landesaufnahmebehörde Amela, ihre Mutter Bahira (31), Vater Demal (43) sowie die Brüder Amel (4) und Ismet (16) nach Aachen. Dort nahmen belgische Polizisten die Huskics in Empfang, setzen sie aber schon am nächsten Bahnhof ab, um sie mit dem Zug nach Brüssel zu schicken.
In der belgischen Hauptstadt war die Familie weitgehend auf sich allein gestellt. Erst am Freitag habe die dortige Ausländerbehörde die Papiere der Huskics bearbeitet, berichtet die Freiburger Schulleiterin Marga Cochu, die engen Kontakt zu der Familie pflegt. Vater Demal Huskic habe während der drei Tage kaum geschlafen - aus Sorge, seiner Familie könne in der Fremde etwas zustoßen. Die Tage verbrachte die Familie auf dem Bahnhof. Für die Nächte waren die Huskics bei einer aus Ex-Jugoslawien stammenden Frau untergekommen. Sie hatte die Familie durch Zufall am Bahnhof kennengelernt.
Laut Marga Cochu wurden die Huskics Ende der Woche mit der Begründung, alle Lager für Asylbewerber seien voll, nach Deutschland zurückgeschickt.
Ein Freund brachte die Familie mit dem Auto von Brüssel nach Freiburg, wo sie nach Marga Cochus Angaben am Samstagnachmittag "völlig kaputt" eintrafen. Cuchu ging mit Mutter Bahira Huskic einkaufen, damit die Familie fürs erste Lebensmittel im Haus hatte.
Offen ist, wie es nun weitergeht. Vater Demal Huskic versteht die Unterlagen der belgischen Ausländerbehörde nicht. Sie sind auf Französisch verfasst. Sie sollen in den kommenden Tagen von einem Dolmetscher übersetzt werden.
Am Montag stand für den Familienvater ein Besuch der Kreis-Ausländerbehörde in Stade an, um die finanzielle Versorgung zu klären. Amela Huskic erschien am Montag nicht in der Schule.
• Am Dienstag, 19. Februar, gewährte die Ausländerbehörde der Familie Huskic Duldung bis Sonntag, 17. März.
• Für die Sitzung des Kreis-Sozialausschusses am Mittwoch, 20. Februar, stellte der Grüne Dr. Hans-Joachim Raydt den Eilantrag auf einen Sachstandsbericht.
• Die Huskics waren vor rund zwei Jahren über Belgien nach Deutschland eingereist und hatten dort einen Asylantrag gestellt. Weil das erste Einreiseland für das Asylverfahren zuständig ist, wurde die Familie nach Belgien "überstellt".

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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