Nach Irritationen um "Beschaffungsstau"
Stader Rathausspitze führt Gespräch mit Feuerwehrführung
In den vergangenen Wochen wurde in der Stader Politik über die Finanzmittel für die Freiwilligen Feuerwehren in der Hansestadt diskutiert. Die Debatte wurde letztlich von Stadtbrandmeister Klaus-Daniel Ney angeschoben, als dieser im Feuerwehrausschuss seine Sorge zur Sprache brachte, dass es zu einem "Beschaffungsstau" kommen könnte. Zu zusätzlichen Irritationen kam es wegen eines Berichtes in einer lokalen Tageszeitung, wonach in den kommenden Jahren für die Beschaffung neuer Feuerwehr-Einsatzfahrzeuge womöglich kein Geld zur Verfügung stehe.
Dass diese Meldung nicht zutreffend ist, hatte das WOCHENBLATT bereits in seiner vergangenen Mittwochsausgabe deutlich gemacht. In dem WOCHENBLATT-Artikel wurde aufgelistet, welche Beträge im jeweiligen Jahr für die Fahrzeugbeschaffungen vorgesehen sind. Dabei handelt es sich insgesamt um eine Summe von zwei Millionen Euro, die bis 2026 ausgegeben werden soll.
Auch die Rathausspitze sah sich nun zu einer Stellungnahme gegenüber der Politik veranlasst, damit die Meldung aus der Tagespresse nicht unwidersprochen im Raum steht. Um die dadurch verursachten Wogen zu glätten, fand jetzt auch ein Treffen der Verwaltung mit dem Stadtbrandmeister und den Führungen der vier Ortswehren im Stadtgebiet statt. "Bei dem Gespräch wurde seitens der Feuerwehr die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Verwaltung gelobt", erklärt Stades Bürgermeister Sönke Hartlef (CDU) auf WOCHENBLATT-Nachfrage.
Auf der Zusammenkunft wurde deutlich, dass vor allem die langen Lieferzeiten bei den Feuerwehrfahrzeugen eine große Herausforderung darstellen. Derzeit ist bei größeren Einsatzfahrzeugen mit Lieferzeiten von bis zu drei Jahren zu rechnen. Laut Hartlef gab es bereits die Überlegung, gebrauchte Fahrzeuge zu kaufen, um schneller an Feuerwehrautos zu kommen. Diese Idee sei aber wieder verworfen worden.
In diesem Jahr soll noch ein spezieller Tauch-Gerätewagen ausgeliefert werden, bereits im Sommer 2021 wurden zwei Löschgruppenfahrzeuge bestellt und für drei Einsatzleitwagen und zwei Mannschaftstransportfahrzeuge läuft noch die Ausschreibung.
Hartlef weist außerdem darauf hin, dass in den Vorjahren das Löschboot "Henry Köpcke" angeschafft wurde und ein kompletter Tausch der Einsatzkleidung aller Feuerwehrleute erfolgte. Jedes Jahr investiere die Stadt zusätzlich rund zwei Millionen Euro in die Ausrüstung der Feuerwehr.
Um in Zukunft eine bessere Übersicht darüber zu haben, welche Fahrzeuge durch Neuanschaffungen ersetzt werden müssen, soll für Stade ein Feuerwehrbedarfsplan erstellt werden (das WOCHENBLATT berichtete). In der Gesprächsrunde sei man sich einig gewesen, dass ein solcher Plan eine gute Grundlage bilden könne, so Hartlef. Die Kosten dafür schätzt er auf 50.000 Euro.
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