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Umstrittene Klinikreform auch im Bundesrat bestätigt - ländliche Kliniken nun in Sorge

Festliche Lichter an- oder ausknipsen?
Winterbeleuchtung in Stade: Vorstoß aus der Politik

Noch steht nicht fest, ob Stade in weihnachtlichem Lichterglanz erstrahlen wird | Foto: Martin Elsen
  • Noch steht nicht fest, ob Stade in weihnachtlichem Lichterglanz erstrahlen wird
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Sollen in Stade zur Weihnachtszeit die Lichter ausbleiben? Diese Frage bewegt gerade die Politik in der Hansestadt. Auf Unmut stieß die Mitteilung der Stader Verwaltung gegenüber der Presse, wonach die Rathausspitze um Bürgermeister Sönke Hartlef (CDU) eher eine ablehnende Haltung in Sachen Winterbeleuchtung einnimmt. Dagegen positioniert sich nun Hartlefs Stellvertreterin Melanie Rost-Reinecke (CDU). Sie hält es für überzogen, wenn die Stader Altstadt selbst in der Adventszeit dunkel bleiben soll.

Das WOCHENBLATT hatte bereits Anfang September nachgehakt, ob in der Altstadt in diesem Jahr die Winterbeleuchtung eingeschaltet wird. Denn landauf, landab verkünden Kommunen, auf weihnachtlichen Lichterglanz verzichten zu wollen. Stadtmarketing-Chef Dr. Andreas Schäfer erklärte auf die WOCHENBLATT-Anfrage, dass noch nichts beschlossen sei. Auch wenn er es nicht explizit aussprach: Schäfer machte indirekt deutlich, dass es letztlich nur um Symbolpolitik geht, indem er darauf verwies, dass die mit LEDs bestückte Winterbeleuchtung lediglich rund 5.000 Kilowattstunden verbraucht, wenn man sie wie bisher 85 Tage angeschaltet lässt. Das ist ungefähr der Jahresstromverbrauch einer vierköpfigen Familie im Eigenheim.

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Rund vier Wochen später gibt es zwar noch immer keinen Beschluss, aber dafür eine "Tendenz" gegen winterliche Beleuchtung - zumindest beim Verwaltungsvorstand im Stader Rathaus, dem neben Hartlef der Erste Stadtrat Dirk Kraska, Stadtrat Carsten Brokelmann sowie Stadtbaurat Lars Kolk angehören. Dahinter steckt wie in anderen Orten die Absicht, ein Zeichen für das Einsparen von Energie zu setzen. Abgesehen von einigen Ausnahmen wie den Lichterketten an den Weihnachtstannen am Fisch- und Pferdemarkt würde der Stadt jeglicher festlicher Glanz fehlen.

Entscheidung fällt im Aufsichtsrat

Nun hat das letzte Wort weder der Bürgermeister noch der Rat. Ob Stade im Winter erstrahlt oder nicht, beschließt der Aufsichtsrat der Stader Tourismus und Marketing Gesellschaft (SMTG), der am 13. Oktober tagt. Damit entscheidet letztlich doch die Politik, denn der Aufsichtsrat ist mit Vertretern aus den Ratsfraktionen besetzt.

Im Vorfeld hat jetzt CDU-Ratsfrau Melanie Rost-Reinecke das Thema auf ihre Fahnen geschrieben - was sicher auch ihrem Landtagswahlkampf geschuldet ist. Da passt es, als Direktkandidatin noch einmal öffentlich Gehör zu finden. Aber egal: Es ist lohnenswert, über ihren Vorschlag nachzudenken. Sie regt einen - wie sie es selbst bezeichnet - Kompromiss an: "Anstatt die Weihnachtsbeleuchtung von November bis März hängenzulassen, könnte man es bei der Adventszeit und den Weihnachtsfeiertagen belassen", erklärt Rost-Reinecke. So werde ein Großteil der Energie gespart, ohne komplett auf weihnachtliche Stimmung in der Innenstadt verzichten zu müssen.

Die Weihnachtsbeleuchtung biete in einer ohnehin schon dunklen und tristen Jahreszeit Licht und Wärme und gehöre zur Weihnachtszeit wie der Weihnachtsbaum und die Geschenke, so die CDU-Politikerin weiter. Darauf verzichten zu wollen - gerade in diesen unsicheren Zeiten -, stelle für die Menschen einen weiteren Verlust an Normalität dar.

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Unterstützt wird Rost-Reineckes Vorstoß von Gerhard Hoffmann, dem Kreisvorsitzenden der CDU-Mittelstandsvereinigung MIT. Der verweist auf die Belange des Einzelhandels: Die Weihnachtsbeleuchtung und damit geschaffene weihnachtliche Stimmung sei für die örtlichen Händler und die Budenbetreiber ein wichtiger Faktor. Die Weihnachtszeit sei schließlich die umsatzstärkste Zeit im Jahr und sichere vielen Geschäften die Existenz. "Eine Weihnachtszeit braucht die Weihnachtsbeleuchtung und der Einzelhandel braucht die Weihnachtszeit", so Hoffmann.

Zustimmung seitens der SPD

Auch die andere große Partei im Stader Rat kann sich mit Rost-Reineckes Vorschlag anfreunden: "Die Zeiten sind für die Menschen schon finster genug, da sollten wir ihnen nicht auch noch in der Adventszeit das Licht ausknipsen", sagt SPD-Fraktionschef Kai Holm. Er ist ebenfalls der Ansicht, dass die Stader Altstadt zwischen Ende November und dem Dreikönigstag in weihnachtlichen Lichterglanz getaucht werden sollte. Vielleicht sei es ja möglich, die Beleuchtung so zu programmieren, dass sie sich um 22 Uhr - wenn auch in den Schaufenstern das Licht ausgeht - abschaltet.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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