Zu eng: Kein Bus im Vorzeige-Quartier

Ruth Kugler-Lüers
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Seniorin kritisiert Fehlplanung in der Salztorsvorstadt / Neue Haltestelle aus Kostengründen aussichtslos

tp. Stade. Wer plant bloß ein modernes Stadtviertel ohne Bushaltestelle? Diese Frage beschäftigt Ruth Kugler-Lüers (79), die seit einigen Monaten im schicken neuen Vorzeigequartier Salztorsvorstadt zwischen Schwinge-Ufer und Stadthafen wohnt. Sie kritisiert die aus ihrer Sicht mangelhafte Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr.
Vom Balkon ihrer Wohnung am Schnurweg blickt Ruth Kugler-Lüers auf die Silhouette der Altstadt, die für die unter Gehbeschwerden leidende alte Dame, die ab und zu einen Rollator nutzt, zu weit ist. Sie fühlt sich von der City mit ihren Einkaufsmöglichkeiten, der Gastronomie, den Museen etc. "abgeschnitten".
Die nächsten Bushaltestelle liegt in knapp 400 Metern Entfernung an der Salztorscontrescarpe. Zu weit für einen Großteil der älteren Bewohner des Stadtteils, in dem auch der "Wohnpark an der Schwinge" liegt. Ruth Kugler-Lüers appelliert an die Behörden, eine Bushaltestelle in der Salztorsvorstadt einzurichten.
Die Forderung scheint aussichtslos. Die Fahrbahnen in dem Wohngebiet seien zu schmal, ein Begegnungsverkehr zwischen Bussen und Pkw nicht möglich, erklärt Planer Joachim Sachs von der Verkehrsgesellschaft Nort-Ost- Niedersachsen, der die Lage bereits 2009 im Auftrag des zuständigen Landkreises Stade begutachtete. Laut Sachs könne der Schnurweg nicht von Standardbussen befahren werden. Der Einsatz von Kleinbussen mit acht bis 16 Plätzen sei aus wirtschaftlicher Sicht ebenfalls keine Lösung: Solch ein Fahrzeug müsste die KVG zusätzlich beschaffen. Der Kreisel in der Mitte des Schnurweges, eine scharfe Kurve und eine enge Einmündung stellten weiter Hürden dar. Die nötigen baulichen Veränderungen dürften zu erheblichen Aufwand führen.
Um eine Verbesserung der Anbindung der Salztorsvorstadt zu erreichen, bliebe nur die Einrichtung einer Haltestelle mit Wendemöglichkeit an der Einmündung Schnurweg/Am Schwingedeich. Der Fußweg vom Seniorenheim zu der Haltestelle würde rund 100 bis 150 Meter betragen. Der Fachmann bezweifelt, dass die Kosten mit der zu erwartenden Nachfrage in einem angemessenen Verhältnis stünden.
Als weitere Gegenargumente führt Sachs Konflikte mit dem städtischen Schulbusverkehr und eine Fahrtzeitverzögerung der betreffenden Buslinie 2008 pro Richtung um ca. drei Minuten an.
Stades Erster Stadtrat Dirk Kraska gibt hohe Kosten für die Bedienung einer neuen Haltestelle zu bedenken. Da käme jährlich schnell ein fünfstelliger Betrag zusammen.

Ruth Kugler-Lüers
Ruth Kugler-Lüers
Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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