Tipps rund um den Gelben Sack
Abfallberaterin beim Kreis Stade: Müll muss besser getrennt werden

Im Gelben Sack landen noch immer viel zu oft die falschen Abfälle | Foto: Adobe Stock/ronstik
  • Im Gelben Sack landen noch immer viel zu oft die falschen Abfälle
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Nach Angaben des Landkreises Stade werden immer mehr Verpackungen recycelt. Die Kreis-Abfallbehörde verweist auf neue Zahlen des Umweltbundesamtes (UBA) und der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR). Allerdings gehen immer noch wertvolle Ressourcen verloren – deutlich mehr Abfälle könnten verwertet werden. „Verbraucherinnen und Verbraucher können durch eine gute Abfalltrennung die Recyclingquoten positiv beeinflussen, Ressourcen einsparen und das Klima schützen“, so die Abfallberaterin des Landkreises Stade, Gaby Mahr.

Fehlwurfquote von 30 Prozent beim Gelben Sack 

Ein großes Problem im Recyclingprozess von Verpackungen sind Fehlwürfe sowie eine unzureichende Trennung der Abfälle. Der durchschnittliche Fehlwurfanteil in den Gelben Säcken beträgt rund 30 Prozent. Die Folgen sind ein erhöhter Sortier- und Recyclingaufwand. Außerdem landen immer noch zu viele Wertstoffe in der Restabfalltonne. Einer Studie des Umweltbundesamts zufolge gehören zwei Drittel des Inhalts der Restabfalltonne dort nicht hinein. Ein Großteil der Abfälle, die in der Restabfalltonne landen, geht demzufolge für das Recycling verloren.

Dennoch gibt es Fortschritte: So wurden im Jahr 2023 bundesweit 5,5 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle aus privaten Haushalten gesammelt, sortiert und recycelt – mehr als im Vorjahr. Besonders erfreulich ist, dass die Recyclingquoten für Eisenmetalle, Aluminium, Papier, Pappe und Karton (PPK) sowie Kunststoffe erreicht oder sogar übertroffen wurden. So stieg der Anteil der werkstofflich recycelten Kunststoffverpackungen auf 68,9 Prozent – ein deutlicher Anstieg gegenüber 42,1 Prozent im Jahr 2018.

Jedoch gibt es auch Herausforderungen: Die Recyclingquoten für Glas, Getränkekartons und sonstige Verbundverpackungen wurden verfehlt. Besonders kritisch ist die Situation bei Altglas, das häufig im Restmüll landet, wodurch die Quote um 6,9 Prozentpunkte unterschritten wurde – obwohl Glas nahezu vollständig recycelbar wäre. Noch deutlicher fiel die Verfehlung bei den sonstigen Verbundverpackungen aus, deren Recyclingquote um 13,9 Prozentpunkte unter den Vorgaben lag. 

Verpackungen nicht ausspülen

Hilfreiche Hinweise und Tipps zur Mülltrennung finden Verbraucherinnen und Verbraucher laut Abfallberaterin Gaby Mahr auf der Internetseite www.muelltrennung-wirkt.de. „Verpackungen, die nicht ins Altglas oder in die Altpapiertonne gehören und im Landkreis Stade in den Gelben Sack gegeben werden, müssen restentleert sein und sollten nicht ineinander gestapelt werden“, erläutert Mahr. „Ausspülen muss man die Verpackungen nicht.“ Bei der Altglassammlung können ungewöhnliche Farben wie blau oder rot in den Container für Buntglas gegeben werden. Die Glasbehältnisse können mit Verschlüssen ins Altglas gegeben werden. Trinkgläser, Küchenglas oder Porzellan haben allerdings eine andere Zusammensetzung und gehören in den Restabfallbehälter.

Fragen zum Thema Mülltrennung beantwortet die Abfallberatung des Landkreises Stade unter der Rufnummer 04141 - 128016.