Sechs Kommunen sind jetzt "Corona-frei"
Corona-Gefälle im Landkreis Stade: Buxtehude null - Stade 38 Infizierte
![Foto: Adobe Stock/peterschreiber.media](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2021/07/09/2/443122_L.png?1625845722)
- Foto: Adobe Stock/peterschreiber.media
- hochgeladen von Jörg Dammann
jd. Stade. Inzidenzwert 15,2: Damit liegt der Landkreis Stade in Niedersachsen wieder an der Spitze - gemeinsam mit dem Landkreis Cloppenburg, der denselben Wert aufweist (Stand Freitag, 9. Juli). Die Stader Nachbarkreise verzeichnen wie immer deutlich geringere Sieben-Tage-Inzidenzen: Der Landkreis Rotenburg meldet einen Inzidenzwert von 4,9, Harburg liegt bei 2,8 und in Cuxhaven gab es in den vergangenen sieben Tagen keinen einzigen Corona-Fall. Demnach beträgt auch die Inzidenz 0,0. Der landesweite Durchschnitt in Niedersachsen liegt bei 4,9.
Im Landkreis Stade selbst ist das Infektionsgeschehen auf kommunaler Ebene höchst unterschiedlich. Sechs der elf Kommunen sind derzeit sozusagen "Corona-frei" (wenn man die nicht erkannten Infektionen außer Acht lässt). Die Samtgemeinden Nordkehdingen, Oldendorf-Himmelpforten und Horneburg sowie die Gemeinden Drochtersen und Jork und sogar die Stadt Buxtehude vermelden derzeit keine akuten Corona-Fälle. Die meisten der kreisweit 61 Fälle verzeichnet aktuell die Stadt Stade. Dort sind derzeit 34 Personen infiziert. Auf Rang zwei liegt Fredenbeck mit neun Fällen, Rang drei nimmt Lühe mit fünf Fällen ein. Besonders bemerkenswert ist der Unterschied zwischen den beiden Städten: Buxtehude hat null Infizierte, Stade immerhin 34.
Berechnet auf 10.000 Einwohner, liegen Stade und Fredenbeck mit 7,1 bzw. 7,0 Fällen (bezogen auf 10.000 Einwohner) an der Spitze. Dass die Zahlen in Fredenbeck, das in der Vorwochen zum Teil keinen einzigen Corona-Fall hatte, jetzt wieder gestiegen sind, hängt nach Angaben des Landkreises mit einer Sportveranstaltung zusammen. Bei einem Handballspiel Ende Juni in der Fredenbecker Geestlandhalle haben sich offenbar mehrere Zuschauer infiziert. Die höheren Infektionszahlen in Stade führt Kreis-Sozialdezernentin Susanne Brahmst - ihr untersteht das Gesundheitsamt - vorwiegend auf Ansteckungen im familiären Umfeld zurück. Zumindest auf einer Familienfeier konnte sich das Coronavirus verbreiten.
Außerdem ist in Stade eine Person in einer Asylbewerberunterkunft betroffen. Bei Mitbewohnern stehen die Testergebnisse noch aus. Auch Reiserückkehrer haben das Coronavirus wieder in den Landkreis gebracht. Unter den positiv Getesteten befinden sich auch Personen, die bereits vollständigen Impfschutz haben.
Laut Brahmst gab es in den vergangenen Tagen drei Fälle, bei denen die aggressivere Delta-Variante nachgewiesen wurde. Der Landkreis hat die Labore beauftragt, jeden zehnten Abstrich routinemäßig auf die Delta-Variante zu beproben. Neben diesen Stichproben erfolgt die deutliche aufwändigere Sequenzierungen bei Verdachtsfällen. Das ist beispielsweise bei positiv getesteten engen Kontaktpersonen eines mit der Delta-Variante Infizierten der Fall. "Allerdings ist längst nicht jede Probe geeignet, auf die Delta-Variante getestet zu werden", sagt Brahmst. Es müsse ein gewisse Virenlast vorhanden sein, um ein korrektes Ergebnis zu erzielen.
Stades Bürgermeister Sönke Hartlef tritt indes Gerüchten entgegen, dass die hohen Infektionszahlen in der Hansestadt auf die vielen Schnelltests zurückzuführen seien. "Seit acht Wochen gab es in unserem Testzentrum kein positives Schnelltest-Ergebnis mehr", sagt Hartlef.
(Zur besseren Betrachtung auf dem Smartphone: Gerät bitte auf Querformat drehen)
Seit Ausbruch der Pandemie sind im Landkreis insgesamt 5.243 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Wichtiger Hinweis:
Bei den genannten Zahlen handelt es sich nicht um die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz, sondern um die Anzahl der aktuellen Fälle. Damit die Kommunen miteinander vergleichen werden können, wurden diese Zahlen zusätzlich auf 10.000 Einwohner umgerechnet. Warum auf 10.000 und nicht - wie bei den Inzidenzwerten - auf 100.000 Einwohner? Die kleineren ländlichen Gemeinden haben gerade mal 10.000 Einwohner. Eine Umrechnung auf einen zehnmal höheren Wert wäre da unangemessen.
Redakteur:Jörg Dammann aus Stade |
|
Webseite von Jörg Dammann | |
Jörg Dammann auf Facebook | |
Jörg Dammann auf Instagram |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.