Wenn schon wegen Corona geschlossen ist
Kunsthaus Stade präsentiert Bilder per Videoclips auf Youtube
jd. Stade. Unter den Folgen von Corona leidet nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Kultur. Konzerte und Theateraufführungen sind abgesagt, Museen geschlossen. Viele Einrichtungen versuchen das Beste aus der Situation zu machen und bieten Alternativen an - so wie das Kunsthaus in Stade. Dort wird jetzt eine Ausstellung online präsentiert.
Es sollte das kulturelle Highlight in diesem Frühjahr werden: Die Sonderschau über die Malerin Jeanne Mammen (1890 - 1976) war gerade erst angelaufen, zur Eröffnung kamen überdurchschnittlich viele Besucher und in den Folgetagen lockte die Ausstellung zahlreiche Besucher aus der ganzen Region nach Stade. Doch Corona setzte dem gelungenen Start ein jähes Ende. Die Enttäuschung bei allen Beteiligten, die das Projekt zum Teil monatelang vorbereitet hatten, war verständlicherweise groß.
Jetzt entstand spontan die Idee, Mammens Bilder sozusagen zu den Menschen nach Hause zu bringen, wenn sie diese schon nicht persönlich im Kunsthaus in Augenschein nehmen können. Das Kunsthaus-Team produziert nun Videoclips über die in der Mammen-Schau gezeigten Bilder.
Ausstellungskuratorin Regina Wetjen produziert mehrere kurze Videos, die nach und nach auf dem Youtube-Kanal der Museen Stade unter www.youtube.com/museenstade abgerufen werden können. Den ersten Clip kann man sich ab sofort unter folgendem Direktlink anschauen: youtu.be/z6aUBgWOn8g
"So haben alle die Chance unsere Ausstellung zu sehen, von der wir heute nicht wissen, ob wir sie überhaupt wieder werden öffnen können", sagt Museumsdirektor Dr. Sebastian Möllers. Auch Stades Kulturchef Dr. Andreas Schäfer zeigt sich begeistert, dass sich das Vorhaben so schnell umsetzen ließ. Schäfer betrachtet das Videoprojekt auch als Testballon: "Für uns ist es gleichzeitig ein Experiment, ob Videoformate oder auch Podcasts neue und wichtige Kommunikationsmittel in unserem Marketing sein können."
• Erste Versuche mit virtuellen Ausstellungstouren gab es schon vor einigen Jahren im Schwedenspeicher-Museum. Der damals erstellte Panoramarundgang ist auch noch online verfügbar und ermöglicht es nun, das Museum via Internet zu besuchen. Der virtuelle Rundgang ist unter folgendem Link zu finden: bit.ly/2wnPZXH.
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