Infokampagne mit dem Landkreis Stade, Teil 3
Lebensmittelvorräte für den Notfall anlegen
![Wer sich für den Notfall bevorraten möchte, sollte genau hinschauen: Es ist wichtig, vor allem haltbare Lebensmittel zu kaufen | Foto: Adobe Stock/lado2016](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2022/12/27/6/545196_L.jpg?1672129374)
- Wer sich für den Notfall bevorraten möchte, sollte genau hinschauen: Es ist wichtig, vor allem haltbare Lebensmittel zu kaufen
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Discounter, Bäcker und Lebensmittelgeschäft gleich um die Ecke, die Regale voll gefüllt. So sind es die Verbraucher auch im Landkreis Stade gewöhnt. Doch Einschränkungen während der Corona-Pandemie, Bilder aus der Ukraine und Energieknappheit haben viele Menschen wachgerüttelt. Experten für Notfallvorsorge raten: Mit einem Vorrat an Lebensmitteln und Getränken für zehn Tage ist ein Haushalt gut gerüstet.
"Es ist lange her, doch viele Menschen im Landkreis Stade haben es bereits selbst erlebt: Der Einkaufsladen ist nicht mehr zu erreichen oder bekommt keinen Nachschub", sagt Landrat Kai Seefried, der für den Katastrophenschutz im Landkreis Stade verantwortlich ist. "Bei den schweren Sturmfluten 1962 und in den 1970er Jahren sowie bei der Schneekatastrophe 1978 waren zahlreiche Straßen tagelang unpassierbar.“
Die Versorgung etwa der Stader Ortschaft Hagen oder entlegener Siedlungen im Kehdinger Raum war nicht möglich oder erfolgte mühsam mit Unterstützung der Bundeswehr und Hilfsorganisationen. "Aus diesen Erfahrungen sollten wir im gesamten Landkreis lernen und uns für mehrere Tage mit haltbaren Lebensmitteln und Getränken eindecken", sagt der Landrat. Denn schon ein längerer Stromausfall kann zu Versorgungunterbrechungen führen.
Besonders wichtig ist die Versorgung mit Trinkwasser beziehungsweise Getränken. "Ein Mensch kann unter Umständen drei Wochen ohne Nahrung auskommen, aber nur vier Tage ohne Wasser", so das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in seinem Ratgeber für Notfallvorsorge. Diese Info-Broschüre sollte jeder zur Hand haben. Sie ist als Download auf der Landkreis-Internetseite (www.landkreis-stade.de) und in gedruckter Form in den Rathäusern und im Kreishaus verfügbar.
Tipps und Hinweise zum Notvorrat
Ausreichend Trinkwasser lagern: Pro Person sollten für eine Woche rund 14 Liter Flüssigkeit vorhanden sein, so das BBK. Beispiel: Zwei Sechserträger mit 1,5 Liter-Flaschen Mineralwasser reichen für fast zehn Tage, um eine Person mit Trinkwasser zu versorgen. Bei der Kalkulierung (täglich zwei Liter pro Person) gehen die Experten übrigens davon aus, dass davon ein halber Liter Wasser für die Zubereitung von Essen verwendet wird. Die übrigen anderthalb Liter können neben Wasser auch Fruchtsäfte oder andere länger haltbare Getränke wie H-Milch sein. Zusätzliches Wasser ist für die Hygiene erforderlich. Zeichnet sich ab, dass es Probleme bei der Wasserversorgung geben könnte, sollten Badewannen, Eimer oder Kanister vorsorglich gefüllt werden.
![Falls der Strom ausfällt, hilft ein Campingkocher. Einige werden mit Gaskartuschen betrieben, andere mit Spiritus | Foto: Chr. Schmidt / LK Stade](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2022/12/27/5/545205_L.jpg?1672129200)
- Falls der Strom ausfällt, hilft ein Campingkocher. Einige werden mit Gaskartuschen betrieben, andere mit Spiritus
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Haltbare Vorräte kaufen: Die Lebensmittelvorräte sollten ohne Kühlung längerfristig haltbar sein (Mindesthaltbarkeit beachten). Trockenvorräte und Konserven, unter anderem Mehl, Haferflocken, Nudeln, Reis, Konserven (Obst, Gemüse, Wurst), Zucker, Honig, Fertiggerichte (Suppen, Nudelgerichte) gehören auf die Einkaufsliste. Wer Fertiggerichte kauft, etwa in der Dose, sollte aber beim Inhalt nicht zu sehr von den sonstigen Essgewohnheit abweichen, meinen Ernährungsfachleute.
Dazu ein Tipp: Neu gekauften Vorräte gehören nach hinten ins Regal, damit die älteren Lebensmittel zuerst aufgebraucht werden. Wenn der Strom ausfällt, zuerst die tiefgekühlten Vorräte verzehren.
Kochen trotz Stromausfall: Zwar ist das kalte Müsli mit H-Milch auch gut geeignet, um sich im Notfall zu ernähren, doch wenn es etwas Warmes sein soll, sollte auch Kochen ohne zentrale Strom- und Gasversorgung möglich sein. Ein Campingkocher, mit Spiritus oder Gaskartusche betrieben, ist die Alternative, sofern auch der Brennstoff auf Vorrat gekauft worden ist. Auf eine gute Belüftung der Küche achten. Ein Grill darf nicht in der Wohnung genutzt werden – aus Sicherheitsgründen.
Das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz warnt übrigens vor Hamsterkäufen: „Vorräte können mit Bedacht und Augenmaß aufgestockt werden. Lebensmittel zu horten, die dann nicht verzehrt werden, ist überflüssig, schadet dem eigenen Geldbeutel und im schlimmsten Fall der Allgemeinheit“, heißt es aus Hannover.
Gemeinsame Info-Kampagne
Im Rahmen einer gemeinsamen Kampagne informieren WOCHENBLATT und Landkreis in den kommenden Wochen über aktuelle Themen aus dem Bereich des Katastrophenschutzes. Die Kampagne ist im Vorfeld des bundesweiten Warntages Anfang Dezember gestartet. Praktische Hinweise zur Selbstvorsorge werden ebenso präsentiert wie ein Blick hinter die Kulissen des Arbeitskreises Katastrophenschutz. Weitere Informationen zu diesem Themenfeld gibt es auch auf einer eigens für die Informationskampagne eingerichteten Internetseite, die in den kommenden Wochen noch erweitert wird. Dort stehen weitere Tipps zum Energiesparen: www.landkreis-stade.de/vorsorge
![Wer sich für den Notfall bevorraten möchte, sollte genau hinschauen: Es ist wichtig, vor allem haltbare Lebensmittel zu kaufen | Foto: Adobe Stock/lado2016](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2022/12/27/6/545196_L.jpg?1672129374)
![Falls der Strom ausfällt, hilft ein Campingkocher. Einige werden mit Gaskartuschen betrieben, andere mit Spiritus | Foto: Chr. Schmidt / LK Stade](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2022/12/27/5/545205_L.jpg?1672129200)
![Eingemachtes, Dosengerichte und haltbare Lebensmittel wie Eier sollten für zehn Tage als Notfallration im Haus sein | Foto: Chr. Schmidt / LK Stade](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2022/12/27/2/545202_L.jpg?1672129232)
Redakteur:Jörg Dammann aus Stade |
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