Zwischen Orient und Okzident
Literaturgottesdienst in Stade mit dem Dichter Nevfel Cumart
Der türkischstämmige Lyriker und Erzähler Nevfel Cumart liest am Sonntag, 3. September, bei einem Literaturgottesdienst im Rahmen des Stader Holk-Festivals in der Stader St.-Cosmae-Kirche ausu seinen Werken. Der Gottesdienst beginnt um 10 Uhr.
Cumarts Eltern kamen vor mehr als 60Jahren mit den ersten türkischen Gastarbeitern nach Deutschland. Heute zählt der in Stade aufgewachsene und jetzt in Bamberg lebende Autor mit 19 Gedichtbänden zu den produktivsten und kreativsten Lyrikern seiner Generation in Deutschland.
Mit jedem neuen Gedichtband beweist Cumart erneut sein Gespür für lyrische Themen über Grenzen hinweg. Von den kargen Feldern Anatoliens, der Heimat seiner muslimischen Eltern und Vorfahren, bis zu den Amtsstuben Deutschlands, in denen er reichliche Erfahrungen sammeln konnte, spannt er einen lyrischen Bogen zwischen Orient und Okzident.
Zwischen orientalischer Tradition und deutscher Moderne
Zahlreiche Preise und Auszeichnungen belegen, dass Nevfel Cumart seinen Platz in der deutschen Literatur gefunden hat: als ein Dichter mit individuellem Stil und einer eigenen literarischen Sprache, die sich gekonnt zwischen orientalischer Tradition und deutscher Moderne bewegt. Als ein literarischer Grenzgänger versteht es Cumart wie kaum ein anderer, mit seinen Gedichten und Erzählungen für mehr Toleranz und Verständnis gegenüber Menschen anderer Herkunft zu appellieren und zu einer Begegnung über kulturelle Grenzen hinweg anzuregen.
Cumart hält Vorträge und leitet Seminare über verschiedene Aspekte der islamischen Religion, die Lebenssituation der Ausländer in Deutschland sowie über die türkische Gesellschaft und Kultur. Seine Lese- und Vortragsreisen führten ihn auch mehrfach ins Ausland (u. a. England, Irland, Schweiz, Türkei, Dänemark).
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