Bau der A 20 trägt zum Artensterben bei
Gefahr für Artenvielfalt
sc. Landkreis. Die Artenvielfalt ist nicht nur weltweit bedroht, sondern auch im Landkreis Stade: Der geplante Bau der Küstenautobahn 20, deren Planungstrasse durch den Landkreis Stade verläuft, gefährdet geschützte Pflanzen sowie Tierarten gleichermaßen.
Der aktuelle Bericht des Weltbiodiversitätsrates zum globalen Zustand der Biodiversität bestätigt nun die Mahnungen der A 20-Gegner: „Wir warnen seit vielen Jahren vor den gravierenden Folgen für Natur, Landschaft und Mensch durch die geplante Autobahn, die eine Schneise der Zerstörung durch den nordwestdeutschen Küstenraum ziehen wird“, sagt Uwe Schmidt, Sprecher der Initiativen gegen die A 20. Betroffen seien nicht nur Schutzgebiete von europäischer Bedeutung, sondern auch regionale Naturräume und natürliche Wege. Insbesondere sei die biologische Vielfalt gefährdet, um die es im Bericht des Weltbiodiversitätsrates geht. „Es geht hier nicht allein um ein paar Käfer, wie viele meinen, es geht um die Existenz ganzer Ökosysteme und damit auch um die Sicherung von Nahrungsmitteln und den Erhalt des Wohlstandes von Volkswirtschaften“, warnt Schmidt.
Alle entstandenen und noch entstehenden Schäden durch den Bau der A 20 können nicht real ausgeglichen werden. Als Beispiel nennt Schmidt, dass "ein Moor, das unter dem Asphalt der A 20 begraben wird, könne nicht wieder hergestellt" werden. Nur für rund 10 Prozent der Tiere könne eine potenzielle Möglichkeit geschaffen werden, die Landschaftstrennung durch die Autobahn gefahrenfrei zu überwinden. "Das heißt, die biologische Vielfalt im Bereich der A 20 erleidet einen enormen Schaden, da über 90 Prozent der Arten betroffen sein werden", weiß Schmidt.
Eine Planungsvereinbarung zum Bau des A20-Elbtunnels zwischen Drochtersen und Glückstadt gibt es bereits. Spätestens 2030 soll der 6,5 Kilometer lange Tunnel fertig sein. Die Kosten betragen 1,1 Milliarden Euro.
Redakteur:Saskia Corleis |
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