Bessere Berufschancen für junge Menschen
Im Landkreis Stade wird eine Jugendberufsagentur gegründet

Die Vereinbarung zur Gründung der Jugendberufsagentur wird unterzeichnet (v.li.): 
sitzend: Dr. Anja Wode, Geschäftsführerin des Jobcenters im Landkreis Stade, Landrat Kai Seefried ,Dagmar Froelich, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stade
stehend: Antonia Cicak und Kathrin Steffen, Teamleiterinnen des Jobcenters sowie Vera Zimmermann, Teamleiterin der Agentur für Arbeit  | Foto: Agentur für Arbeit
  • Die Vereinbarung zur Gründung der Jugendberufsagentur wird unterzeichnet (v.li.):
    sitzend: Dr. Anja Wode, Geschäftsführerin des Jobcenters im Landkreis Stade, Landrat Kai Seefried ,Dagmar Froelich, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stade
    stehend: Antonia Cicak und Kathrin Steffen, Teamleiterinnen des Jobcenters sowie Vera Zimmermann, Teamleiterin der Agentur für Arbeit
  • Foto: Agentur für Arbeit
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Nicht alle jungen Menschen haben die gleichen Startchancen am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Die Gründe hierfür sind vielfältig: sei es der fehlende Schulabschluss, Probleme im sozialen Umfeld, fehlende Orientierung oder Motivation. Die Arbeitsagentur und die Jobcenter sowie die Träger der Jugendhilfe leisten hier wertvolle Orientierungsarbeit. Jeder für sich hat eigene Kompetenzen und eigene Angebote. Für Jugendliche bedeutet das jedoch auch immer unterschiedliche Anlaufstellen und verschiedene Ansprechpartner. Künftig soll es im Landkreis ein gebündeltes Beratungsangebot für junge Menschen geben. 

Im Landkreis Stade arbeiten die beteiligten Behörden schon viele Jahre erfolgreich zusammen. In vergangenen Woche erfolgte ein weiterer Schritt zum konkreten Ausbau dieser Zusammenarbeit formuliert: Stades Landrat Kai Seefried, Dagmar Froelich, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stade, und Dr. Anja Wode, Geschäftsführerin des Jobcenters im Landkreis Stade, unterzeichneten eine entsprechende Gründungsvereinbarung, die den Startschuss für eine sogenannte Jugendberufsagentur (JBA) legt.

Diese Jugendberufsagentur soll fortan die Jugendlichen in der Region auf ihrem Weg in eine erfolgreiche berufliche Zukunft unterstützen. Aus den Reihen der drei Akteure werden bereits gemeinsame Aktionen für das Jahr 2024 geplant. Es geht zunächst darum um bei den Zielgruppen bekannt zu machen und sich den Jugendlichen in lockerer Atmosphäre zu präsentieren -  zum Beispiel in Jugendzentren und in Schulen.

Gut vorbereitet mit authentischem Bewerbungstraining

Besser auf Bedürfnisse der Jugendlichen eingehen

"Die Jugendberufsagentur ist ein starkes Signal für die Zukunft unserer jungen Generation. Gemeinsam können wir noch gezielter auf die Bedürfnisse und Wünsche unserer Jugendlichen eingehen", erklärte der Landrat bei der Unterzeichnung der Vereinbarung. Froelich sagte zu, die Expertise der Agentur für Arbeit einzubringen: "Unsere langjährige Erfahrung in der Arbeitsvermittlung und Berufsberatung wird sich nun noch stärker auf die Jugendlichen unserer Region konzentrieren. Wir sind fest entschlossen, sie bei der Verwirklichung ihrer beruflichen Wünsche zu unterstützen.“

"Wir wissen, dass die Übergänge von der Schule in den Beruf gerade für unsere Jugendlichen eine Herausforderung darstellen", erklärte wiederum Jobcenter-Chefin Wode. Deshalb sei es wichtig, dass sich die jungen Menschen "wie aus einer Hand betreut fühlen", damit sie nicht zwischen unterschiedlichen Anlaufstellen verloren gingen. Die Jugendberufsagentur werden diesen Übergang erleichtern und jungen Menschen Perspektiven eröffnen.

Noch 443 unbesetzte Ausbildungsstellen im Landkreis Stade

Zum Hintergrund:

Jugendberufsagenturen sind örtliche Kooperationsprojekte, die die Integrationschancen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Arbeitswelt und Gesellschaft verbessern sollen. Ihre Ausgestaltung wird durch das Engagement der Mitarbeitenden in der Kommune, der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter vor Ort beeinflusst. Dem liegt die Idee zugrunde, die Kompetenzen dieser Institutionen miteinander zu verzahnen und zu koordinieren. Junge Menschen können damit „wie aus einer Hand“ unterstützt werden. Diese Idee hat sich mittlerweile in ganz Deutschland etabliert.

Im Landkreis Stade bedeutet dies aufgrund der örtlichen Strukturen, dass man nicht räumlich zusammenrückt, sondern unter einem virtuellen Dach das gemeinsame Beratungsangebot für die Jugendlichen präsentiert. Genutzt wird hierbei eine gemeinsame Datenbank, über die sich ein rascher Austausch der Partner ermöglichen lässt. Auch gemeinsame Veranstaltungen sind geplant, um mit niedrigschwelligen Angeboten an die Jugendlichen heranzutreten, die im Berufswahlprozess Hilfe brauchen.

Für Schülerinnen und Schüler kann dann der erste Kontakt zur JBA sehr einfach über die Schulsprechstunden der Berufsberatung hergestellt werden. Junge Erwachsene, die nicht mehr zur Schule gehen, sollen künftig nach der ersten virtuellen Kontaktaufnahme ein persönliches Beratungsangebot nutzen können. Alles getreu dem Motto: Kein Jugendlicher soll verloren gehen und ohne Abschluss bleiben. Die detaillierte Ausgestaltung der Zusammenarbeit wird in Projektgruppen behandelt. So wird die Idee JBA auch im Landkreis Stade nach und nach eine individuelle Form annehmen.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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