281,1 Millionen Euro Gesamtumsatz
Neue Studie: Tourismus ist im Landkreis Stade eine Erfolgsstory
jab. Landkreis. Im Landkreis Stade läuft es gut im Bereich Tourismus - jedenfalls war es vor der Corona-Pandemie so. Das zeigen die Zahlen einer neuen Studie, die der Tourismusverband Landkreis Stade/Elbe in Kooperation mit den kommunalen Tourismuspartnern in Auftrag gegeben hat. Die Überraschung: 281,1 Millionen Euro Gesamtumsatz erzielte der Landkreis der Untersuchung zufolge im Jahr 2019.
Lediglich die Übernachtungszahlen bei gewerblichen Betrieben ab einer bestimmten Größe werden vom Landesamt für Statistik Niedersachsen gezählt. Das reichte den Tourismusplanern allerdings nicht, sie wollten mehr wissen. Daher wurde die dwif-Consulting GmbH aus München beauftragt, genauer hinzusehen.
Moritz Sporer und Florian Weber der "dwif" stellten die Ergebnisse in Harsefeld den Bürgermeistern und Touristikern vor - und sorgten damit für Überraschungen.
8,6 Millionen Tagesgäste im Jahr
9,5 Millionen Aufenthaltstage verzeichnet der Landkreis im Jahr. Wird diese Zahl auf die Einwohner im Landkreis - davon gibt es immerhin rund 200.000 - runter, ergeben sich so 46 Tage pro Einwohner im Jahr. Rund 900.000 Übernachtungen zählten Sporer und Weber während ihrer Studie für den Landkreis Stade, die amtlichen Zahlen hingegen zeigen lediglich ca. 530.000. Rund 29 Prozent Übernachtungen fielen auf Hotels, ca. 27 Prozent dagegen auf Privatvermietungen. Eine überdurchschnittlich hohe Zahl gab es beim Camping: ca. 23 Prozent. Nicht einbezogen wurden die Personen, die bei Freunden und Familien unterkommen. Den größten Faktor mit überragender Bedeutung machen die Tagesgäste aus. 8,6 Millionen Menschen unternehmen Tagesausflüge in den Landkreis.
Von den 281,1 Millionen Euro Gesamtumsatz profitiert im Übrigen nicht nur die Tourismusbranche sowie die Gastronomie. Auch in der sogenannten zweiten Umsatzstufe haben z.B. auch der Einzelhandel sowie Steuerberater und Versicherungen etwas von den Gästen. Der Tourismus bringe zudem rund 4.550 volle Arbeitsstellen mit sich.
Sporer ergänzt, dass im Vergleich zu den Zahlen von vor zehn Jahren die prozentuale Entwicklung positiv sei. Der Umsatz sei um ein Drittel gestiegen. "Für den Landkreis Stade kann man von einer Erfolgsstory sprechen. Allerdings sind die Übernachtungszahlen während Corona um gut ein Drittel gesunken. Insgesamt entstanden 2020 laut der "dwif" Umsatzausfälle von 96,3 Millionen Euro im Tages- und Übernachtungstourismus für die gesamte Urlaubsregion.
Von Zahlen überrascht und begeistert
Dr. Monika Rulle, Geschäftsführerin des Tourismusverbands Landkreis Stade/Elbe ist dennoch begeistert von den Zahlen. Sie betont, dass keine enormen Steigerungen das Ziel seien. "Wir setzen auf qualitativen Tourismus. Die Gäste sollen mehr Geld hier lassen." Angebote, die es bereits im Landkreis gibt, sollen gut umgesetzt werden und ein immer besseres Niveau erreichen.
Auch Stades Bürgermeister Sönke Hartlef ist begeistert von den Zahlen. "Wir sind in Stade auf dem richtigen Weg." Die Hansestadt sei ein Beispiel dafür, dass sich Investitionen sowie die Gründung der stadteigenen Marketing- und Tourismus GmbH auszahlen.
Der Erste Samtgemeinderat Harsefelds, Bernd Meinke, war überrascht, dass die Gäste rund eine Million Euro monatlich in Harsefeld ausgeben. Ihm sei bewusst, dass Harsefeld als drittgrößte Kommune im Vergleich zum Alten Land zwar nicht mithalten könne, aber dennoch einiges zu bieten habe. "Es ist ein gutes Gefühl, da zu wohnen, wo andere Urlaub machen."
Landrat Michael Roesberg aber mahnt: "Es sieht nicht so schlecht aus, wir müssen aber besser werden. Es gibt viele Chancen, allerdings nutzen wir diese zu wenig. Es ist höchste Zeit, genauer hinzusehen.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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