Arbeit trotz leerer Betten
Stader Jugendherbergsleiter hofft auf baldige Rückkehr der Gäste

Ina und Arnth Isernhagen warten sehnlich auf die Zeit, in der sie wieder Gäste beherbergen dürfen | Foto: Archiv/jd
  • Ina und Arnth Isernhagen warten sehnlich auf die Zeit, in der sie wieder Gäste beherbergen dürfen
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jab. Stade. Nicht nur Gastronomen und die Hotelbranche sind von den Schließungen wegen Corona betroffen. Auch Jugendherbergen wie die von Ina und Arnth Isernhagen aus Stade kämpfen derzeit mit zahlreichen Stornierungen.

Herbergsleiter Arnth Isernhagen und seine Mitarbeiter - alle momentan in Kurzarbeit - sind allein in dem Gebäude an den Kehdinger Mühren. "Das ist ein trauriges Gefühl", meint Isernhagen. Alle Zimmer sind zwar leer, doch es gibt Arbeiten, die auch jetzt ausgeführt werden müssen. Denn das Haus müsse weiterhin in Schuss gehalten werden, so Isernhagen. So müssen nach den Vorgaben des Trinkwasserverbandes alle 72 Stunden die Rohre gespült werden, um zu verhindern, dass Legionellen entstehen. Auch Elektroprüfungen werden vorgenommen und die nur noch gering vorhandenen Lebensmittel kontrolliert.

Ansonsten wird nur noch im Büro gearbeitet. Hier gibt es jede Menge Stornierungen, vor allem von den Abschluss- und Schulklassen, die den Hauptanteil der Buchungen ausmachen, zu bearbeiten - und die ziehen laut Isernhagen noch mehr Verwaltungsarbeit nach sich. "Es herrscht eine allgemeine Verunsicherung in der Bevölkerung", weiß der Herbergsvater. Doch zum Glück ließe sich mit 95 Prozent der Gäste reden, sodass sie ihre Buchungen lediglich auf einen späteren Zeitpunkt verschieben würden.

Bei den Gesprächen, aber auch schon bei den Stornierungsmails legen die Mitarbeiter viel Wert auf den persönlichen Kontakt. Isernhagen: "Jede Nachricht ist individuell und nicht mit Textbausteinen gefertigt." Doch das sei auch ein dauernder Kraftaufwand und viel Arbeit. Dennoch möchte man sich um seine Vereinsmitglieder kümmern, damit sie der Jugendherberge erhalten bleiben.

Sorgen bereiten den Jugendherbergen, dass sie als soziale Einrichtung nicht im Rettungsschirm der Bundesregierung eingeschlossen sind. Dennoch hofft auch Isernhagen darauf, dass sich in puncto finanzielle Unterstützung noch etwas tut: "Derzeit gibt es viele Gespräche der Geschäftsführer, aber auch noch viele Fragen." Schwierig ist die Situation nämlich auch, da die Jugendherbergen als gemeinnütziger Verein keine Rücklagen bilden. "Alles, was erwirtschaftet wird, fließt wieder in die Häuser zurück", erklärt der Herbergsleiter.

Daher hofft Isernhagen auch, dass "bald wieder Leben in der Bude herrscht". Sie leben zwar von den Gästen, aber vor allem mit ihnen. Und neben dem Finanziellen fehle auch der Spaß, schließlich arbeiten sie viel und gern mit den Menschen.

Redakteur:

Jaana Bollmann aus Stade

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