In Stade gibt es jetzt eine Weiterbildungsagentur
Unterstützung für Betriebe: Qualifizierung im Job stärker fördern
Ausgelernt hat man nie: Lebenslanges Lernen ist in vielen Jobs heutzutage wichtiger denn je. Weiterbildung bietet Beschäftigten oftmals auch neue berufliche Perspektiven. Auch aus Unternehmersicht hat die berufsbegleitende Fortbildung viele Vorteile: Betriebe, die Mitarbeitern diese Möglichkeit anbieten, steigern nicht nur ihre Attraktivität als Arbeitgeber. Damit wird auch die Bindung der Mitarbeiter an ein Unternehmen gestärkt. Um Betriebe aus der Region in dieser Hinsicht zu beraten, wurde das Projekt „Weiterbildungsagentur Elbe-Weser“ gegründet. Der niedersächsische Arbeits- und Sozialminister Dr. Andreas Philippi kam jetzt nach Stade, um sich über das Projekt zu informieren.
Impuls kam von der Arbeitsagentur
In einer stark ländlich geprägten Region wie dem Elbe-Weser-Raum sind bestehende Weiterbildungs- und Beratungsangebote häufig kaum bekannt. Erschwerend kommt hinzu, dass die überwiegend kleinen und mittelständisch geprägten Unternehmen - im Fachjargon meist als KMU abgekürzt - über keine eigene Personalabteilung verfügen. Der Impuls zur Gründung der Weiterbildungsagentur kam von der regionalen Arbeitsagentur. "Wir wollen in einer vernetzten Bildungsregion gemeinsam eine Infrastruktur schaffen", sagte Arbeitsagentur-Geschäftsführerin Dagmar Froelich anlässlich des Projektstarts in der Stader Handwerkskammer.
Kostenfreies Angebot für die Firmen
Insgesamt vier Qualifizierungslotsinnen gehen künftig auf die Unternehmen in der Region zu - mit dem Ziel, diese für Themen der Weiterbildung zu sensibilisieren und den Zugang zu entsprechenden Angeboten zu erleichtern. Das Gemeinschaftsprojekt, getragen von der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade und der Industrie- und Handelskammer für den Elbe-Weser-Raum, wird gefördert aus Mitteln des "Europäischen Sozialfonds plus" und des Landes Niedersachsen. Das Angebot ist für die Betriebe kostenfrei.
Minister lobt Initiative der örtlichen Akteure
Wie hoch der Bedarf an qualifizierte Aus- und Weiterbildung ist, machte Stades Landrat Kai Seefried deutlich: "Das Fehlen von Fachkräften trifft alle. Wir wissen seit Jahren, dass der demografische Wandel den Fachkräftemangel immer weiter verschärfen wird. Weil sich die Elbe-Weser-Region wirtschaftlich zugleich sehr dynamisch entwickelt, ist der Bedarf umso größer. Diese beiden Phänomene kommen zusammen." Minister Philippi lobte die Initiative: "Berufsbilder und Qualifizierungsbedarfe ändern sich rasant. Es ist darum vorbildlich, dass die Akteure der Region sich zusammengefunden haben, um das Thema auszugestalten." Den Zugang zu Weiterbildung zu erleichtern, sei "goldrichtig".
Fokussierung auf kleine und mittlere Betriebe
IHK-Hauptgeschäftsführer Christoph von Speßhardt betonte den innovativen Ansatz: "Die Besonderheit des Projektes ist die Zusammenarbeit aller Akteure des Fachkräftebündnisses Elbe-Weser mit dem gemeinsamen Ziel der Stärkung der Unternehmen aller Branchen in der Region." Die Umsetzung dieses Leuchtturmprojektes könne die Weiterbildungslandschaft in der Region nachhaltig stärken. Die Vizepräsidentin der Handwerkskammer, Heidi Kluth, hob besonders die Fokussierung auf Betriebe hervor, die bisher wenig oder keinen Zugang zu Weiterbildungsangeboten hatten. Die Gründung der Weiterbildungsagentur stelle einen wichtigen Impuls für die Zukunftsfähigkeit der kleinen und mittleren Unternehmen aus der Region dar.
Infos: weiterbildungsagentur-ew.de
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