Tostedt
Polizeistation hat sich in zehn Jahren bewährt
Zehn Jahre ist es am Mittwoch, 10. Januar 2024, her, dass die neue Polizeistation am Tostedter Rathaus in der Schützenstraße offiziell eingeweiht wurde - durch den damaligen niedersächsischen Innenminister und heutigen Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Ausstattung von Personal und Räumen für die Polizei ist eigentlich Ländersache. Dass die Wache trotz klammer öffentlicher Kassen möglich wurde, ist einem besonderen Clou zu verdanken: Die Samtgemeinde ließ den Anbau auf eigene Kosten realisieren und vermietet diesen ans Land - die Mieteinnahmen fließen also vom Land in den Tostedter Haushalt zurück.
Maßgeblichen Anteil an dieser Lösung hatten der damalige Samtgemeinde-Bürgermeister Dirk Bostelmann und der frühere Landtagsabgeordnete Heiner Schönecke (beide CDU). Nach einigen politischen Kontroversen, da zunächst mit dem Polizei-Anbau ein Teilneubau des Rathauses diskutiert wurde, einigte sich die Kommunalpolitik auf die jetzige Lösung-
Rückblick: Viele Jahre lang war die Polizei in Tostedt am Ende des Gewerbegebietes Elsterbogen untergebracht - neben der damaligen Packstelle der Post. Wegen Schimmelbefalls im Gebäude mussten die Beamten dann im Jahr 2009 in Container ziehen, eine absolute Zumutung, was Arbeitsabläufe und auch die Rahmenbedingungen für die Beamten selbst anging.
Es folgte ein Umzug in eine Villa in der Schützenstraße gegenüber des jetzigen Standortes. Doch auch diese Räume waren von der Aufteilung und den niedrigen Decken her alles andere als zweckmäßig.
Mit dem Anbau der Polizeistation direkt am Rathaus wurde eine moderne, bürgerorientierte Wache mit kurzen Wegen geschaffen. "Mit viel Engagement hat die Samtgemeinde für uns den idealen Standort gefunden", sagt Polizeihauptkommissar Torsten Adam, Leiter der Polizeistation Tostedt. Bei der Planung in Zusammenarbeit mit der Gebäudewirtschaft der Samtgemeinde und den Architekten hatte die Polizei ein Mitspracherecht.
So wurden nicht nur zweckmäßige Räume zentrumsnah für die Beamten geschaffen. Es gebe auch viele Synergien mit dem Rathaus, u.a. mit dem Ordnungsamt und dem Bürgerbüro. Wenn zum Beispiel ein Personalausweis geklaut wurde, kann der Bürger bei der Polizei Anzeige erstatten und nebenan im Bürgerbüro gleich ein neues Dokument beantragen. Benötigt jemand ein "polizeiliches Führungszeugnis", wie es immer noch heißt, können die Beamten die Bürger gleich an die zuständige Stelle im Rathaus verweisen.
"Wir haben ein tolles modernes Gebäude mit ausreichend Platz, adäquaten Büroräumen und guten Arbeitsbedingungen", resümiert Torsten Adam.
Forderung nach stärkerer Polizeipräsenz
In Zusammenhang mit Polizei wird vielerorts immer mal wieder mehr Personal und eine stärkere Präsenz gefordert - auch in Tostedt. Die Polizeiwache in Tostedt ist immerhin für rund 50.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den Samtgemeinden Tostedt und Hollenstedt sowie ein Viertel der Fläche des Landkreises zuständig. Torsten Adam stellt aber klar: "Wenn jemand Hilfe von der Polizei braucht und die 110 wählt, bekommt er sie auch." Die Tostedter Wache sei täglich besetzt, und zwar abends länger, als vielen Bürgerinnen und Bürgern bekannt ist. Aber nicht rund um die Uhr. "Mt dem Persnal, das wir zur Verfügung haben, können wir für Sicherheit sorgen", betont Adam. Unterstützt werden die Polizeibeamten in Tostedt auch u.a. jederzeit aus Buchholz oder - je nach Einsatzerfordernis - aus den Nachbarlandkreisen Rotenburg und Heidekreis. "Die Notrufe laufen in der Leitstelle in Lüneburg auf und werden von dort koordiniert", erläutert Adam.
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