Jugendherberge Handeloh

Die Genossenschaft ist bereits gegründet

bim. Handeloh. Es geht voran bei der neuen Nutzung der früheren Jugendherberge in Handeloh-Inzmühlen, der einst einzigen Jugendherberge im Landkreis Harburg. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Die Genossenschaft ist gegründet, das Wertgutachten der Bank liegt vor", berichten Christopher Müller und Harriet Witte. Sie und weitere Interessierte wollen die ehemalige Jugendherberge wieder mit Leben füllen - mit einem genossenschaftlich organisierten sozial-ökologischen Hostel. Dafür wollen sie Gebäude und Gelände von der Gemeinde Handeloh erwerben.

Die Jugendherberge steht seit März 2018 leer. Seither bemühten sich Gemeinde und Förderverein um eine neue Nutzung, die der vorherigen entspricht. Im Mai vergangenen Jahres hatte sich der Gemeinderat nach der Vorstellung von drei Konzepten mehrheitlich für die Genossenschaft und ihre Idee der Begegnungs- und Wanderherberge ausgesprochen.

Zur Genossenschaft gehören inzwischen 25 investierende und 29 partizipierende Mitglieder, die ihre Arbeitskraft mit einbringen. Für Kaufpreis und Investitionen rechnen die Genossen mit 920.000 Euro. Die Summe sei deshalb verhältnismäßig niedrig, weil die Mitglieder viele Kompetenzen mitbringen - vom Architekten, über Designer und Forstwirte bis zu Hausmeistern und Sozialpädagogen.

Der Kreditvertrag werde voraussichtlich noch in diesem Monat unterzeichnet. Die Unterlagen für den Bauantrag und Brandschutzertüchtigung lägen der Baugenehmigungsbehörde beim Landkreis vor.

Zu der Befürchtung mancher Handeloher, dass auf dem Herbergsgelände nach dem Verkauf etwas ganz anderes entstehen könnte, stellt Salim Hassan klar: "Wir müssen eine Nutzungswiederaufname beim Landkreis beantragen. Wenn die bewilligt ist, kann die Nutzung nicht einfach geändert werden."

Auf der Homepage (www.herberge-inzmuehlen.de) wird angekündigt: "In den nächsten zwei Wochen haben wir Termine mit Bank, Bauamt, Brandschutz und den Verkäufern, also den Vertretern von Samtgemeinde und Gemeinde. Es kommt nun darauf an, dass alle an einem Strang ziehen." Nun liegt der "Ball" also bei den beteiligten Behörden.

Bereits jetzt haben die Genossen einiges zu meistern: "Es gab einen schweren Wasserschaden, und die Stürme haben 39 große Bäume entwurzelt", berichten sie. Und natürlich beobachten auch sie mit Schrecken, was in der Ukraine passiert. "Wir wähnen uns schon jetzt mit verantwortlich, die Herberge alsbald für Flüchtlinge anbieten zu können." Wie genau das in der Gemengelage aus Ankauf, Nutzungswiederaufnahme und Betriebsbeginn organisiert werden kann, müsse im Austausch mit allen Beteiligten geklärt werden.

• Wer die Genossen, ihre Pläne und die Herberge kennenlernen möchte, hat dazu am Sonntag, 13. März, um 13 Uhr beim "Super-Sonntag" Gelegenheit. Alle Interessierten sind willkommen. Infos auch per E-Mail an hallo@herberge-inzmuehlen.de.