Tostedter Müllsünder hinterließ Handynummer
Dummheit mancher Menschen ist grenzenlos

- Bei dem Anblick bleibt dem Betrachter fast die Spucke weg
- Foto: sh
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Was kochten doch die Gemüter hoch, als das WOCHENBLATT berichtete, dass in der Tostedter Realschule die Schüler für einen Tag nach Hause geschickt wurden, weil die Schultoiletten nicht gereinigt wurden. Über die respektlosen Schüler wurde hergezogen, die Eltern gleich mit beschimpft, schließlich wäre ja alles fehlende Erziehung. Die Schüler sollten den Dreck doch selbst weg machen, oder nur Schüler einzeln auf Nachfrage aufs Örtchen dürfen, damit hinterher kontrolliert werden könnte.
Und dann fährt man als wohlerzogener Erwachsener am Montagmittag an die Tostedter Zinnhütte, um einzukaufen - und schlagartig ist klar, wo tatsächlich bereits die Erziehung versagt hat (und wo vielleicht auch nicht alle Kerzen auf der Torte brennen). Quasi über Nacht eskalierte dort die Entsorgung von Altkleidern und sonstigem Restmüll. Am Sonntag war es vor den Altkleidercontainern auf dem Rewe-Parkplatz noch ziemlich aufgeräumt, am ganz linken Rand stand ein Tütchen, das offenbar nicht mehr hineinpasste. Am Montag dann fehlten dem Betrachter schlicht die Worte: Über die gesamte Länge der Containeranlage lagen Altkleider, komplette Babyausstattung, Schlafsack, prall gefüllte Kartons und blaue Säcke. Bettzeug, Schuhe, Kuscheltiere und Restmüll. Eine Dimension, die definitiv nicht in einen Kofferraum gepasst haben kann.
Bei näherer Betrachtung des Restmülls fällt eine kleine Verpackung von Aldi Talk auf. Ein beherzter Griff offenbart die offensichtliche Dummheit des Müllentsorgers: Die Sim-Karte wurde entnommen, aber der Zettel mit der Handy-Nummer und der Sim-Karten-Nummer (inkl. PIN und PUK) war noch in dem Umschlag. Gleich für mögliche Rückfragen? Die herbeigerufene Polizei nahm sich gern dieser Daten an.
In den sozialen Medien ging es gleich hoch her, als der Zustand dort veröffentlicht wurde. Da wurde auf den Betreiber geschimpft, der öfter leeren müsste (Sonntagnacht?) und auf die Regierung, weil die das neue Gesetz gemacht hätten, dass nicht mal kaputte Socken in den Restmüll dürften. Einsicht? Fehlanzeige.
Woher sollen Jugendliche in der heutigen Zeit wissen, wie man nach dem Toilettengang die Klobürste benutzt, wenn ihnen so ein Verhalten vorgelebt wird? Genau gegenüber der Skateranlage, auf der sich Kinder und Jugendliche austoben, liegt bergeweise Müll und da regt sich einer auf, dass es auf Schultoiletten nicht klinisch rein bleibt? Und dieser Fall ist ja kein Einzelfall. Bis vor einigen Monaten gab es auf dem Parkplatz des Tostedter Pennymarktes in der Bahnhofstraße auch noch einen Altkleidercontainer. Immer sah es drumherum aus, wie auf einer Müllhalde, weil dort entsorgt wurde, egal ob das Ding voll war oder nicht. Irgendwann hatte der Betreiber die Faxen dicke und baute den Container ab. Und dann? Dann wurden die Tüten mit Altkleidern an die Stelle gelegt, an der vorher der Container stand. Manchmal kann man nicht einmal mehr mit dem Kopf schütteln.



Redakteur:Stefanie Hansen aus Tostedt |
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