Statt Unterricht in der Dusche
Elias-Schule baut eine Werkstatt
bim. Wistedt. Die Bagger haben das Gelände planiert, das Fundament ist schon gegossen. Nach und nach beginnt nun der Hochbau. Auf dem ehemaligen Parkplatz der heilpädagogischen Elias-Schule in Wistedt entsteht aktuell ein Werkstattgebäude mit zwei Räumen. Rund 400.000 Euro investiert die Schule in den Bau.
Entwurf und Planung hat wie schon beim Anbau im Jahr 2008 und bei der Sanierung des Aldaghofes auf der gegenüberliegenden Seite des Schulwegs die Architektengruppe Voß übernommen.
"Bisher wird ein Teil des Werkunterrichtes wie Töpfern, Holz- und Metallarbeiten in den relativ großen Duschen und Umkleideräumen der Turnhalle unterrichtet. Dort wurde es inzwischen zu eng", berichtet Geschäftsführer Uwe Jungmann. "Den habe ich vor 15 Jahren eingerichtet", erklärt er bei der Besichtigung eines Werkraums. Ein Aufsichtsraum in der Turnhalle steht seither stattdessen als Umkleideraum zur Verfügung. "Wir nutzen kreativ alle Möglichkeiten, ohne umzubauen", sagt er. Und: "Wir können nur bauen, was wir finanzieren können." Neben der staatlichen Finanzhilfe für den Waldorf-Schulzweig wird die Schule aus dem Schulgeld der Eltern finanziert. Wenn die Werkstatt fertig ist, sei die Schule mit ihren rund 100 Schülern in zwölf Klassen aber räumlich gut aufgestellt, ist Uwe Jungmann sicher. Der Bau der Werkstatt war auch nur möglich, weil die Schule im vergangenen Jahr auf der anderen Straßenseite eine Wiese erwerben und dort einen neuen Parkplatz für 60 Stellplätze bauen konnte.
• Der Elias-Schulzweig integriert förderbedürftige Kinder und Jugendliche in den Bereichen Lernen, emotionale und soziale Entwicklung, geistige Entwicklung, motorische und körperliche Entwicklung. Die Schüler werden in Kleinklassen gemeinsam unterrichtet von einer Lehrkraft und einem pädagogischen Mitarbeiter. Viele Kinder kommen zudem mit Schulbegleitung.
Die Corona-Auflagen sind gerade für Kinder und Jugendliche mit Unterstützungsbedarf und ihre Eltern eine Herausforderung. Corona-Tests in der Schule durchzuführen, sei nicht möglich. "Autisten lassen sich von uns nicht testen. Und was geschieht, wenn ein Kind positiv ist und nach Hause geschickt würde? Dann ist es stigmatisiert", weiß Jungmann. Daher bekommen die Schüler zweimal wöchentlich die Tests mit nach Hause und machen die Tests dort. Die Eltern füllen einen Zettel aus. "Nur mit negativem Test kommt man in den Klassenraum", erläutert Uwe Jungmann. Daher werden die Negativ-Bescheinigungen von den Lehrern augenzwinkernd "Eintrittskarten" genannt. Das Verteilen der Testkits bedeute für die Schule eine "riesige Logistik."
• "Wir haben noch vereinzelt Plätze frei", berichtet der Geschäftsführer. An einer Anmeldung interessierte Eltern melden sich unter Tel. 04182 - 287500 oder per E-Mail: sekretariat@elias-schulzweig.info. Weitere Informationen unter www.elias-schulzweig.info.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.