Zur Pflege der Wegeränder
In Heidenau ist unsauberes Arbeiten gewollt

Am Weg Zum Wieh starteten die Pflegemaßnahmen (v. li.): Jürgen Meyer vom Arbeitskreis 
Naturschutz, Bürgermeister Reinhard Riepshoff, Werkstattbeschäftigter Sebastian Molzahn und Birgit Philipp, Leiterin der Fachabteilung Garten der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg  | Foto: bim
  • Am Weg Zum Wieh starteten die Pflegemaßnahmen (v. li.): Jürgen Meyer vom Arbeitskreis
    Naturschutz, Bürgermeister Reinhard Riepshoff, Werkstattbeschäftigter Sebastian Molzahn und Birgit Philipp, Leiterin der Fachabteilung Garten der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg
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bim. Heidenau. "Hier sind allerhand Schmetterlinge, die Nahrung und Unterschlupf finden", sagt Jürgen Meyer vom Arbeitskreis Naturschutz (AKN) Tostedt beim Ortstermin im Weg Zum Wieh in Heidenau. Über die dort sprießenden und blühenden Diesteln, Brennesseln, Fette Henne, Spitzwegerich und vieles mehr freuen sich u.a. auch Hummeln, Bienen und Schwebfliegen. Damit das so bleibt und noch mehr Insekten an den Wegen in und um Heidenau eine Heimat finden, setzt die Gemeinde jetzt in Zusammenarbeit mit dem AKN auf eine bestimmte Pflege der Randstreifen, die für manchen Beobachter sicherlich zunächst gewöhnungsbedürftig sein wird.
Seit Jahren wird der Rückgang an Insekten beklagt. Jürgen Meyer nennt als Gründe die Versiegelung - also die Bebauung - großer Flächen und die intensive Nutzung durch die Landwirtschaft. Die Natur könne sich im Grunde fast nur noch auf öffentlichen Flächen an Gemeinde- und Wirtschaftswegen entfalten, "wenn man sie lässt", so Meyer. "Englischer Rasen ist schön, aber nicht an jeder Stelle", sagt Bürgermeister Reinhard Riepshoff.
Die vom Rat beschlossenen Pflegearbeiten orientieren sich am Wachstum der Pflanzen und an den Bedürfnissen der Insekten.
Die Wegeränder werden Mitte bis Ende August auf einem Meter Breite gemäht - bei breiteren Wegen beidseitig, bei schmaleren nur auf einer Seite. Der Rest der Pflanzen und auch in voller Blüte stehende Pflanzen oder Pflanzengruppen bleiben stehen. "Das unsaubere Arbeiten ist kein Frevel, sondern gewollt", erklärt Jürgen Meyer.
Er erläutert den Hintergrund: "Das Stehenlassen ist ganz wichtig, damit Insekten, die ihre Brut in und an Stengeln aufziehen, ihre Entwicklungsstadien vollziehen und dort auch überwintern können." Das Mähgut bleibt ein bis zwei Tage liegen, damit sozusagen heimatlos gewordene Insekten auf umliegende Pflanzen umziehen können. Im März/April wird dann der Rest der Flächen gemäht, wenn die Pflanzen neue Samen gebildet haben.
"Der Verkehr und die Traktoren müssen fahren können. Aber es wird nur das Nötigste mit Rücksicht auf das Bestehende gemäht", sagt Reinhard Riepshoff.
Für diese zeitaufwendigere Art der Pflege ein passendes Unternehmen zu finden, sei nicht einfach gewesen, berichtet Reinhard Riepshoff. Kompetente Partner hat die Gemeinde mit der Gartenabteilung der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg gefunden. Deren Werkstattmitarbeiter mit Behinderung kümmern sich u.a. auch um den Museumsbauernhof in Wennerstorf.
"Auch die Nachbarn können in Absprache die Pflege der Randstreifen übernehmen, aber nur nach den Vorgaben der Gemeinde", betont der Bürgermeister. So dürfen zum Beispiel nur Balkenmäher zum Einsatz kommen. Schlägeln und Fräsen sind nicht erlaubt.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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