Erfolgreiches "Ponymädchen" aus Tostedt
Mia und "Fluppi" sind ein tolles Team
bim. Tostedt. Wer schon einmal auf einem Pony gesessen hat, weiß, wie eigensinnig die kleinen Reittiere sein können. Da bedarf es schon eines versierten, einfühlsamen Reiters, um die Tiere in die gewünschte Gangart oder zu einer bestimmten Aufgabe zu bewegen. Eine, die damit keinerlei Probleme hat, ist Mia Geyer. Die Zwölfjährige und der Reitponyhengst "Fluppi" (5) sind ein eingespieltes Team und überaus erfolgreich. Beim Bundeschampionat in Warendorf verpassten sie im vergangenen August nur knapp einen Start im Finale der fünfjährigen Dressurponys, belegten aber einen respektablen fünften Platz im kleinen Finale.
Junioren-Bezirksmeisterin
im Vierkampf
Mia ist auf dem Reiter- und Pferdepensionshof Geyer in Tostedt aufgewachsen. Ein Selbstgänger ist ihr Reittalent aber nicht. Die Zwölfjährige ist überaus ehrgeizig, war 2019 bereits Junioren-Bezirksmeisterin im Vierkampf (Drei-Kilometer-Geländelauf, 50-Meter-Freistilschwimmen, Dressurreiten mit Dressurprüfung Klasse A und Springreiten mit Stilspringprüfung Klasse A). "Meine ersten Führzügel-Wettbewerbe bin ich mit drei Jahren geritten. Im Springen bin ich auch aktiv bis zur A-Platzierung. Aber Dressurreiten ist eher mein Ding", berichtet Mia.
"Fluppi" reitet sie allein, also ohne dass ein erwachsener Bereiter korrigierend eingreift. "Das ist mein Lehrmeister", sagt Mia über "Fluppi". Das bedeutet, dass die junge Reiterin von dem Pony lernt. "Er reagiert nur, wenn ich die Befehle richtig gebe", erläutert die Zwölfjährige.
Perlinohengst
stammt aus Hünxe
Perlinohengst "Fluppi", der bei der Reiterlichen Vereinigung (FN) als "Rheingolds Daily Pleasure" eingetragen ist und der Zucht von Dunja Junker aus Hünxe (Kreis Wesel, Nordrhein-Westfalen) entstammt, ist sogar Deutschlands erfolgreichstes fünfjähriges Dressurreitpony. Die Züchterin hat Familie Geyer den Hengst zum Training überlassen. Silvester 2020/21 hat Familie Geyer "Fluppi" aus Hünxe geholt.
Es dauerte nicht lange, da erzielte Mia Geyer mit dem Ponyhengst erste Erfolge, freute sich über Schleifen im A- und L-Bereich und qualifizierte sich fürs Bundeschampionat in Warendorf, bei dem die besten Reiter Deutschlands an den Start gehen. Im Oktober war sie eine von 31 auserwählten Reiterinnen und Reitern, die beim Bundes-Nachwuchschampionat des Landesverbandes Hamburg an einem dreitägigen Lehrgang bei einer Bundestrainerin teilnahmen.
Fast jedes Wochenende
auf Turnieren
Ihre Eltern Susanne und Florian Geyer sind natürlich stolz auf Mia und unterstützen sie. Mindestens ein- bis zweimal pro Woche fährt Mia mit ihren Eltern und "Fluppi" zum Training bei dem renommierten Grand-Prix-Reiter Jörn Kubelke nach Oyten. Von April bis Oktober nimmt sie fast jedes Wochenende an Turnieren teil.
"Mich fasziniert, was man als eingespieltes Team alles erreichen kann. 'Fluppi' kämpft bei jedem Turnier für mich", sagt die Zwölfjährige. Aber nicht jeden Tag steht hartes Traning an, auch Kuscheln und Spaßreiten gehören dazu. Wenn "Fluppi" mal einen schlechten Tag hat, lässt sich der fünfjährige Hengst mit Leckereien motivieren. "Am liebsten mit Bananen", sagt Mia. Neben "Fluppi", der auf dem Reiterhof wohnt, dort gepflegt, versorgt und "betüdelt" wird, hat Mia auch ein eigenes Pony, "Havanna Jack" (17). Der wird inzwischen von ihrer Schwester Ida (9) geritten, die mindestens ebenso ehrgeizig wie ihre große Schwester ist, aber eher ein Faible fürs Springreiten hat.
Aufnahme in den
Perspektivkader
Kürzlich wurde Mia vom Hamburger Landesverband in den Perspektivkader aufgenommen. Am 29. Januar wird sie eine Aufgabe vorreiten. Dann entscheidet sich, ob sie in den Bundeskader aufgenommen wird. Auch wenn es bereits Anfragen gibt, ob Mia Ponys fürs Bundeschampionat qualifizieren kann, steht noch nicht fest, ob sie sich später auch beruflich dem Reiten widmet. Zunächst will die Zwölfjährige erfolgreich ihren Schulabschluss an der Integrierten Gesamtschule in Buchholz absolvieren.
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