B75-Baustelle Tostedt
Miese Beschilderung, rücksichtslose Kfz-Führer
"Die Ausschilderung ist grottig. Was aber am schlimmsten ist bei dieser Baustelle: Die Sturheit und Ignoranz vieler Autofahrer - 'Ich will da lang, egal, ob das jetzt verboten ist', 'Ich will aber jetzt genau HIER parken' ... Rücksicht Fehlanzeige", schreibt eine Facebook-Nutzerin zur aktuellen Verkehrssituation wegen der B75-Sperrung in Tostedt und den damit verbundenen Umleitungen, Einbahnstraßenregelungen und Parkverboten.
26 Falschfahrer binnen einer Stunde
Ein Anwohner der Triftstraße hat binnen einer Stunde 26 Fahrzeuge gezählt, die die derzeitige Einbahnstraßenregelung ignorierten. "Ich selber wurde schon mit Mittelfingerposen etc. beleidigt", berichtet er.
Doch wer ist dafür zuständig, die Einhaltung der bis Ende Juli geltenden Regelungen zu kontrollieren?
Ordnungsamt nur für Falschparker zuständig
Das Ordnungsamt der Samtgemeinde Tostedt ist für den sogenannten "ruhenden Verkehr", also für die Falschparker, zuständig. Für die Einhaltung der Verkehrsregeln des fahrenden Verkehrs die Polizei.
Polizei überwacht "nach zeitlichen Möglichkeiten"
"Die Beachtung der temporären Einbahnstraßenregelung in der Triftstraße wird von der Polizeistation Tostedt im Rahmen der zeitlichen Möglichkeiten regelmäßig überwacht. Gleichwohl stellt dies keinen Einsatzschwerpunkt dar. Bei der letzten 90-minütigen Kontrolle beispielsweise wurden drei Verkehrsteilnehmer beim verbotswidrigen Befahren des Teilstücks angetroffen und jeweils mit einem Bußgeld in Höhe von 50 Euro belegt. Dies wird auch weiterhin kontrolliert und entsprechend geahndet werden", teilt ein Polizeisprecher auf WOCHENBLATT-Nachfrage mit.
Hunderte Autofahrer landeten unvermittelt vor einer Absperrbake
Die Beschilderung der Baumaßnahme der B75 in der Ortsdurchfahrt Tostedt sei gemäß verkehrsrechtlicher Anordnung aufgestellt worden. Dennoch fehlten in der ersten Woche der Baustelle die Sackgassenschilder am Quellner Weg, wodurch hunderte Autofahrer, die hofften, dort auf die B75 zu gelangen, unvermittelt vor einer Absperrbake landeten. Die Verkehrsführungen und Umleitungen seien aber im Vorfeld u. a. mit der Verkehrsbehörde, der Polizei sowie dem Linienbusverkehr abgestimmt worden, teilt die Landesstraßenbaubehörde mit.
Die Umleitung für den überörtlichen Verkehrs inklusive Hinweisbeschilderung auf der A1 verlaufe reibungslos. Die beiden ausschließlich für den Busverkehr bestimmten Umleitungen (u. a. im Bereich der Quellner Straße und der Triftstraße) seien ebenfalls gemäß verkehrsrechtlicher Anordnung umgesetzt.
Ortskundige nehmen natürlich keine 30-Kilometer-Umleitung
Aber - seien wir mal ehrlich: Ortskundigen ist es egal, ob die Einbahnstraßenregelung ausschließlich für Busse eingerichtet ist, und werden diese - natürlich zum verständlichen Ärger der Anwohner - auch weiter nutzen, statt einen mehr als 30 Kilometer langen Umweg in Kauf zu nehmen.
Die Erkenntnis der eingangs erwähnten Facebook-Nutzerin: "Wenn alle Sturköpfe rücksichtsvoll fahren würden, ein paar Minuten mehr einplanen und sich an die aktuellen Verbotsschilder oder Geschwindigkeitsbegrenzungen etc. halten würden, wäre alles nur halb so schlimm." Recht hat sie.
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