35 Jahre Tostedt - Morlaàs
Musik als Brückenbauer der Städtepartnerschaft
Eine Begegnungsreise der ganz besonderen Art konnte Dr. Harry Kalinowsky, Vorsitzender von TösterKultur e.V. und 2. stellvertretender Bürgermeister von Tostedt, jüngst erleben.
Gemeinsam mit einer größeren Delegation ging es nach Morlaàs in Frankreich, mit dieser Stadt verbindet Tostedt bereits seit 35 Jahren eine Städtepartnerschaft. Zentraler Moment der Reise war die Feier zu diesem 35jährigen Jubiläum, Morlaàs und Tostedt und Morlaàs mit der portugiesischen Gemeinde Manteigas. Auf Wunsch des französischen Partnerschaftskomitees stand TösterKultur e.V., als Partnerschaftsverein mit Morlaàs, vor der Aufgabe, den Wunsch umzusetzen, mit Musikern das Jubiläum zu feiern. Mit Spenden aus den Räten, durch den Verein sowie durch die Inanspruchnahme der Möglichkeiten der Förderrichtlinie in Tostedt und eines Eigenanteils der Musiker selbst, machte sich für die Zeit vom 10. bis zum 15. Oktober eine 24köpfige Delegation mit 10 Musizierenden auf den Weg nach Morlaàs, das in der Nähe von Pau vor den Pyrenäen liegt. Die übrigen 14 Mitreisenden waren überwiegend Gastgeber beim letztjährigen Besuch der
Franzosen in Tostedt gewesen.
Ein Folk-Duo mit Elke und Günter Mutz, die Piano-Spielerin Jana Schramm, und eine Gruppe aus dem Posaunenchor unter Leitung von Kai Schöneweiß vertraten in beeindruckender Weise das deutsche Element beim Musikfest im Rahmen des Dorffestes von Morlaàs. Harry Kalinowsky schwärmt vor allem von zwei „Gänsehautmomenten“ dieser besonderen Begegnung. So war mit der Gemeindespitze verabredet worden, eine Trompete als Gastgeschenk mitzubringen, das seitens des Vereins durch einen Notensatz für
Blasinstrumente über Beethovens Ode an die Freude ergänzt wurde. Da Morlaàs eine besondere Feierstunde zur Bestätigung der Partnerschaft angesetzt hatte, unterzeichnete Dr. Harry Kalinowsky eine neue
Partnerschaftsvereinbarung und übergab die Trompete als Hoffnungszeichen für die weitere Entwicklung der Partnerschaft mit Hilfe der Musik. In dem gerade neu eröffneten Festsaal im Rathaus sangen dann über hundert Franzosen, Portugiesen und Deutsche die Ode an die Freude. Ein portugiesischer Trompeter hatte spontan das Instrument und die Noten genommen, um die Ode anzustimmen.
Ähnlich eindrucksvoll verlief die Zeremonie am Sonntag nach dem Gottesdienst mit der Niederlegung eines Kranzes am Ehrenmal der gefallenen Soldaten. Französischen Soldaten stimmten eine Trompetensignal an, anschließend erklang durch den Posaunenchor aus Tostedt die Marseillaise. Mehr als 250 Menschen waren unverkennbar von diesem symbolträchtigen Beitrag aus Tostedt ergriffen.
Musik spielte als Lieferant für Gänsehautmomente auch am späten Abend des gleichen Tages noch eine große Rolle, als die portugiesische Delegation im Anschluss an das Abendessen das Lied der Nelkenrevolution „Grândola vila morena“ anstimmten.
Aber nicht nur Musik durchzog die Besuchstage, es gab Ausflüge und Besuche, die besondere südfranzösische Kultureindrücke vermittelten, es gab eine private und gemeinschaftliche Verpflegungsqualität, die alle Erwartungen gesprengt hat, es wurde gemeinsam oft gesungen, natürlich auch Boule gespielt und die Begegnungen zwischen den Nationen verlief in einem besonders brüderlichen und schwesterlichen Geist. Ein Portugiese half beim Posaunenchor aus und am Ende des Konzertabends standen die französischen Musiker gemeinsamen mit ihren Gästen auf der Bühne. Die zunächst mit
Erstaunen im Programm angesetzte Schlusszeit einzelner Tage mit 2 Uhr wurde locker erreicht.
Redakteur:Stefanie Hansen aus Tostedt |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.