Tostedt
Neue Pläne fürs DRK-Zentrum in der Ortsmitte

Ein Teil des DRK-Vorstands (v. li.): der wiedergewählte zweite Vorsitzende Jan Bauer, Werner Bösch, Dieter Weis und Stefan Walnsch | Foto: bim
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  • Ein Teil des DRK-Vorstands (v. li.): der wiedergewählte zweite Vorsitzende Jan Bauer, Werner Bösch, Dieter Weis und Stefan Walnsch
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Erneut wurden in der Jahreshauptversammlung des DRK-Ortsvereins Tostedt nun neue Pläne für das DRK-Zentrum von den Architekten Julia Malessa und Martin Menzel vorgestellt. Seit sechs Jahren plant das DRK das Gebäude, um dort alle DRK-Angebote unter einem Dach zu vereinen. Die großartigste Neuigkeit: Das 1895 errichtete ehemalige Wohnhaus von Familie Bahlburg, das das DRK vor sechs Jahren erworben hat, um das Fundus-Kaufhaus zu erweitern und das DRK-Zentrum zu bauen, wird nun dank Fördermöglichkeit voraussichtlich doch nicht abgerissen, sondern soll in das Bauvorhaben integriert werden. Und auch die Eichen sollen erhalten bleiben. "Solange ich hier etwas zu sagen habe, rührt die niemand an", versprach DRK-Vorsitzender Dieter Weis.

13 Wohnungen
sind geplant

Im neuen DRK-Zentrum an der Ecke Bahnhof- und Triftstraße sollen 13 Wohnungen - acht im Erdgeschoss und fünf im Staffelgeschoss - entstehen. "Wenn wir die in einem Stück verkaufen, ist die Finanzierung gesichert", erläuterte Dieter Weis. In das alte Bahlburg-Haus soll die Dienststelle einziehen. Das alte Fundus-Gebäude wird abgerissen. Im Erdgeschoss des neuen Gebäudes sollen für das Kaufhaus 500 Quadratmeter zur Verfügung stehen sowie im rückwärtigen Bereich Platz für Lager und Technik. Das Fundus soll mit einer Begegnungsstätte verbunden werden. Auch soll es einen teilbaren Raum für Veranstaltungen geben. Die Zufahrten sollen über die Bahnhof- und die Triftstraße erfolgen.

Bislang 145.150 Euro
in Planungen investiert

Bislang habe das DRK bereits 145.150 Euro in die Planungen investiert. "Von den bereits bewilligten Zuschüssen in Höhe von 956.000 Euro mussten wir 300.000 Euro von der Fernsehlotterie wegen Ablauf der Bindungsfrist zurückzahlen", bedauerte Dieter Weis. Wie berichtet, hatte der DRK-Kreisvorstand Harburg-Land die Übernahme einer Bürgschaft verweigert, weshalb der Bau des DRK-Zentrums erneut ins Stocken geriet. Seit Oktober vergangenen Jahres habe der DRK-Kreisvorstand nicht auf seine öffentliche Kritik reagiert, so Weis. "Wir können das Geld aber jederzeit erneut beantragen." Ohne Bürgschaft müsse das Tostedter DRK-Zentrum nun etwas kleiner als zuvor geplant werden.

Mitglieder votieren 
für weitere Planung

"Ich hoffe, dass dies die letzte Entscheidung ist", sagte Weis. Die Mitglieder votierten einstimmig dafür, das DRK-Zentrum weiter zu planen. Schließlich fallen auch noch für die jetzige Dienststelle in der Tostedter Straße 1 sowie für die Fahrzeugunterbringung in der Poststraße Miete an. Für das Fundus-Kaufhaus würden jährlich 7.000 bis 8.000 Liter Heizöl benötigt. "Energetisch ist das Gebäude wie ein besseres Zelt. Das kann so nicht weitergehen, schon gar nicht im Sinne der Nachhaltigkeit", erklärte Weis.

Fundus wird 2023
zehn Jahre alt

Im Fundus, das im kommenden Jahr seit zehn Jahren besteht, arbeiten aktuell 61 Ehrenamtliche. Bei den Einnahmen liege das Fundus über dem Stand vor der Pandemie. Umsätze und Nachfrage würden steigen. Vielen ukrainischen Flüchtlingen habe das Kaufhaus mit einer Erstausstattung geholfen und dem Landkreis 1.500 Euro für die Flüchtlingshilfe gespendet, berichtete Kaufhausleiter Marcus Maizak. "Das Fundus ist nicht nur ein Kaufhaus, sondern auch eine Begegnungsstätte. Der persönliche Kontakt ist das, was uns ausmacht", erklärte er.

Vorsitzender Dieter Weis bedankte sich bei allen Helferinnen und Helfern des DRK sowie bei Polizei und Samtgemeinde für die gute Zusammenarbeit.

Grußworte der Gäste

• Erstmals in seiner Funktion als neuer DRK-Kreisgeschäftsführer zu Gast war Thomas Grambow. Er berichtete vom Neubau des Schulungs- und Logistikzentrums Katastrophenschutz im Gewerbegebiet in Winsen-Luhdorf. Der Rettungsdienst entwickele sich prächtig. Und in Sachen Kinderbetreuung sei das DRK stark nachgefragt "als Träger, dem man vertraut", so Grambow. Neu sei das Thema Nachmittagsbetreuung im Hinblick auf verlässliche Grundschulen wegen des ab 2026 geltenden Rechtsanspruchs. "Da haben schon Kommunen angefragt, ob das DRK das übernehmen kann", sagte Grambow.

• Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam lobte die Aktivitäten des DRK mit den beliebten Ausfahrten und der Ausrichtung der Blutspendetermine. Beim Thema Ganztagsschule sei noch nicht geklärt, ob die Angebote schulisch oder im Bereich der Jugendhilfe angesiedelt würden. Dörsam machte deutlich: "Wir haben aber alle nichts davon, wenn die Ganztagsschule kommt, aber wir nicht das nötige Personal haben."

• Pastorin Miriam Heuermann bezog sich in ihrer Ansprache auf das Kreuz, das Christen und das DRK gemeinsam hätten. Auch Rot-Kreuz-Gründer Henry Dunant sei tief im christlichen Glauben verwurzelt. Das Dienen und das Retten erfolgten aus Liebe zum Menschen. "Wenn man die Buchstaben von retten, kommen und dienen in die richtige Reihenfolge bringt, hat man DRK", sagte Heuermann.

Ein Teil des DRK-Vorstands (v. li.): der wiedergewählte zweite Vorsitzende Jan Bauer, Werner Bösch, Dieter Weis und Stefan Walnsch | Foto: bim
Stehende Ovationen und viel Applaus für ihr Engagement erhielten DRK-Vorsitzender Dieter Weis und seine Frau Helga | Foto: bim
Die Architekten Julia Malessa und Martin Menzel stellten den neuen Entwurf vor | Foto: bim
So soll das DRK-Zentrum aus Sicht der Bahnhofstraße aussehen  | Foto: Plan: Architektenstern Menzel