Ärgerlich und gefährlich
Seit Wochen stapelt sich Sperrmüll in Tostedt

Eine ganze Wohnzimmereinrichtung und noch einiges mehr verteilen sich mittlerweile in der Breslauer Straße, Scherben liegen von der defekten Vitrine auf der Straße und dem Rasen | Foto: sh
7Bilder
  • Eine ganze Wohnzimmereinrichtung und noch einiges mehr verteilen sich mittlerweile in der Breslauer Straße, Scherben liegen von der defekten Vitrine auf der Straße und dem Rasen
  • Foto: sh
  • hochgeladen von Stefanie Hansen

Der Jahresanfang ist bekanntlich ein guter Zeitpunkt, einmal gründlich aufzuräumen. Gut, dass es im Landkreis Harburg dafür die kostenlose Sperrmüllabholung gibt, die gern in Anspruch genommen wird. Während es vor vielen Jahren noch feste Sperrmülltermine gab, die jedem mitgeteilt wurden und so jeder wusste, wann er aufräumen und sein überflüssiges Gerümpel an die Straße tragen konnte, kann nun jeder seinen persönlichen Sperrmülltermin vereinbaren.

Keine Sperrmüllabholung in der gesamten Krechsiedlung

So mag es auch in der Tostedter Krechsiedlung passiert sein. Mitte Januar standen in ganz Tostedt überall Sperrmüllhaufen, die dann am 16. Januar alle abgeholt wurden - fast alle. Nur die Krechsiedlung wurde ausgelassen. Im Glüsinger Weg, in der Königsberger Straße und in der Breslauer Straße sind jeweils große, raumgreifende Sperrmüllhaufen zu finden. Während der Müll im Glüsinger Weg mehr oder weniger ordentlich gestapelt auf dem Gehweg liegt und diesen dann aber zeitweise versperrt, sind die anderen beiden Haufen in den letzten Wochen ordentlich von Kindern auseinandergespielt worden. Auch kommt immer mehr Müll hinzu. 
Ein Anruf bei der Abfallberatung des Landkreises Harburg brachte neue Erkenntnisse. Zu den genannten Straßen, in denen offenbar keine Sperrmüllabholung erfolgte, äußerte sich der Landkreis-Mitarbeiter (Name der Redaktion bekannt): "Ich gehe davon aus, dass dort niemand den Sperrmüll angemeldet hat." Eine gewagte Behauptung angesichts der Tatsache, dass zum Abholtermin, der auch im Rest von Tostedt galt, an drei Stellen Sperrmüll (ganze Wohnzimmereinrichtungen) gestapelt wurde. Eine Anwohnerin bestätigte, dass zu diesem Termin Sperrmüll angemeldet war. Auf den Hinweis, dass mittlerweile viele Scherben defekter Möbelstücke am Straßenrand liegen, an denen sich spielende Kinder oder Tiere verletzen könnten, erklärte der Herr: "Für Glasscherben sind wir nicht zuständig."
Dennoch erklärte er sich bereit, bei Firma Otto Dörner Bescheid zu geben, dass sie dort bitte beim nächsten Abholtermin zusätzlich entlang fahren, um den Sperrmüll einzusammeln. Weiter erklärte er: Wenn Sperrmüll nicht abgeholt würde, müsse derjenige, der ihn dorthin gestellt hätte, ihn auch wieder zurück von der Straße holen, alles einsammeln und einen neuen Termin vereinbaren.
Wann der nächste Abholtermin wäre, konnte der Landkreis-Mitarbeiter nicht sagen: "Vielleicht schon nächste Woche!"

Wo Müll liegt, kommt immer mehr dazu

Im Glüsinger Weg wollten am Dienstag vergangener Woche Menschen illegal dort weiter Müll entsorgen, frei nach dem Motto, "Wo Müll steht, kann auch noch mehr Müll hin." Ein beherzter Bürger sprach die Personen an, fotografierte vorsichtshalber das Auto. Die Müllentsorger fuhren dann unverrichteter Dinge wieder davon, und wundersamer Weise, war der Haufen in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch deutlich geschrumpft.

Redakteur:

Stefanie Hansen aus Tostedt

7 folgen diesem Profil