Landkreis Harburg
Stau bei Führerscheinprüfungen ist aufgelöst
![Fahrlehrer Christian Grau freut sich, dass es bei der Abnahme der Fahrprüfungen nun wieder schneller geht | Foto: bim](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2022/06/08/6/501396_L.jpg?1654756007)
- Fahrlehrer Christian Grau freut sich, dass es bei der Abnahme der Fahrprüfungen nun wieder schneller geht
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"Fahrlehrer als Prellböcke für fehlende Prüftermine" titelte das WOCHENBLATT im vergangenen Juli. Hintergrund: Es gab einen Rückstau bei den Fahrstunden, weil die Fahrschulen in der Corona-Pandemie von März bis Mai 2020 geschlossen waren, und bei den Prüfungsterminen, da beim TÜV Nord das Personal fehlte, um die Prüfungen abzunehmen. Doch dieser Prüfungsstau ist zum Glück Geschichte, sagt der selbstständige Fahrleher Christian Grau. "Zwischen uns Fahrlehrern und den Prüfern gibt es ein gutes Miteinander. Wir arbeiten Hand in Hand", sagt er. "Der TÜV Nord hat Prüfer, die in Rente waren, mobilisiert für die Abnahme von Theorieprüfungen, es wurden Überstunden gemacht und neue Prüfer in die Ausbildung geschickt", berichtet Grau von dem Engagement des TÜV Nord.
Gerade auf dem Land
wichtig für Flexibilität
Grau weiß, wie wichtig der Führerschein insbesondere für junge Menschen ist, um - gerade auf dem Land - mobil und flexibel zu sein. Je länger die Fahrschüler warten müssen, desto mehr Fahrstunden brauchen sie. Das belastet den Geldbeutel der jungen Menschen, die gerade am Beginn von Ausbildung oder Arbeitsleben stehen. Und diejenigen, die den Führerschein vom Jobcenter finanziert bekommen, um eine Arbeitsstelle annehmen zu können. "Man sollte mindestens einmal pro Woche fahren, um nichts zu vergessen", weiß der Fahrlehrer.
Vor allem dank des Engagements von Peter Dekartz, Teamleiter vom TÜV Nord, und Disponent Willi Soschnikow habe sich die Situation seit Anfang des Jahres normalisiert. "Wenn ich zehn Prüfungen beantrage und bekomme sechs in der einen und vier in der folgenden Woche, damit können wir leben. Das ist für uns gut planbar", sagt Christian Grau.
So zufrieden war er vor knapp einem Jahr nicht. "Wir sind für die Fahrschüler und ihre Eltern die ersten Ansprechpartner und müssen den Kopf hinhalten, wenn es nicht rund läuft", sagt Christian Grau. Die Fahrschulen würden als bezahlte Dienstleister angesehen, die liefern müssten. "Die rufen ja nicht beim TÜV oder bei der Führerscheinstelle an."
Apropos Führerscheinstelle. Derzeit sei die beim Landkreis Harburg zuständige Stelle der Engpass, weshalb Fahrschüler auf das begehrte Dokument warten müssten. "Der beantragte Führerschein muss von der Führerscheinstelle bewilligt werden. Das dauert derzeit acht bis zehn Wochen, sechs Wochen sind die Ausnahme. Danach kann man erst in die Theorieprüfung", erläutert der Fahrlehrer.
Grundsätzlich liege die Bearbeitungszeit der Führerscheinanträge durchschnittlich bei zirka sechs Wochen, erklärt Kreissprecher Andres Wulfes auf WOCHENBLATT-Anfrage. "Das war schon vor Corona so", meint er. Nach Eingang des Führerscheinantrags werde dieser erfasst und geprüft, dann der Führerschein bei der Bundesdruckerei bestellt und nach Eingang mit Prüfauftrag an den TÜV gegeben. Derzeit hätten Führerscheinstelle und Bundesdruckerei aber auch zusätzliche Arbeit wegen der Führerscheinumtausche. Wie berichtet, müssen alle Führerscheine, die vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurden, nach Jahrgängen gestaffelt nach und nach bis 2033 in EU-Führerscheine umgetauscht werden.
![Fahrlehrer Christian Grau freut sich, dass es bei der Abnahme der Fahrprüfungen nun wieder schneller geht | Foto: bim](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2022/06/08/6/501396_L.jpg?1654756007)
![Fahrlehrer Christian Grau | Foto: bim](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2022/06/07/2/501312_L.jpg?1654847132)
Redakteur:Bianca Marquardt aus Tostedt |
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