Teil des Landkreis-Kompensationspools
Wilder Wald soll Eingriffe in die Natur ausgleichen

Die ersten Bäumchen sind gepflanzt. Es gibt Totholz- und Steinhaufen. Detlef Gumz (v. li.), Armin Hirt und Silke Hiller vom Landkreis erörterten die Ausgleichsmaßnahme "wilder Wald" in Dohren  | Foto: bim
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  • Die ersten Bäumchen sind gepflanzt. Es gibt Totholz- und Steinhaufen. Detlef Gumz (v. li.), Armin Hirt und Silke Hiller vom Landkreis erörterten die Ausgleichsmaßnahme "wilder Wald" in Dohren
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bim. Dohren. "In unseren wilden Wäldern ist die Natur zuhause und der Mensch der Gast", fasst Armin Hirt von der Naturschutzabteilung des Landkreises Harburg die Idee einer besonderen Ausgleichsmaßnahme zusammen. Eine zwei Hektar große Fläche in Dohren, auf der vor zwei Monaten noch Mais stand, haben Bagger in eine abwechslungsreiche Landschaft mit Hügeln und Senken, Trocken- und Feuchtbereichen verwandelt. Auch gibt es Totholz- und Steinhaufen. Dort wird jetzt mit standortheimischen Bäumen ein naturnaher Laubmischwald angepflanzt, der auch den sich ändernden klimatischen Bedingungen gerecht werden soll.
Die Fläche in Dohren ist Teil des von Silke Hiller betreuten Kompensationspools des Landkreises Harburg mit derzeit rund 220 Hektar Flächen in Entwicklungsbereichen, die besonders wertvoll für den Naturschutz sind. Unternehmen und Bauherren, die Eingriffe in die Natur ausgleichen müssen, können aus diesem Pool Flächen erwerben.
Statt Bäumchen sortenrein in Reih und Glied in die Erde zu bringen, ist Förster Mathias Kiefer damit beschäftigt, 2.900 junge Stiel- und Traubeneichen, 800 Winterlinden, 800 Hainbuchen und 150 Eiben, eingerahmt von 950 Schwarz- und Weißdornsträuchern, ungeordnet anzupflanzen. "Die Leute, die die Pflanzungen vornehmen, machen das in dieser Form zum ersten Mal und dachten zunächst, wir spinnen. Aber sie haben jetzt Spaß daran, eine Grundlage für eine vielfältige Natur zu schaffen", sagt Detlef Gumz, Leiter der Naturschutzabteilung beim Landkreis Harburg.
"Wir haben auch die Klimasituation im Blick", sagt Gumz. Die Bäume sind heimisch und kommen mit Wärme und Trockenheit gut zurecht." Fachlich begleitet wird das Projekt von Bezirksförster Torben Homm von der Forstbetriebsgemeinschaft Jesteburg.
Zum Schutz der jungen Bäumchen wird noch Roggen eingedrillt. Dieser werde auch "Ammensaat" genannt, erläutert Armin Hirt, der das Projekt betreut. "Der Roggen bemuttert sozusagen die kleinen Pflanzen, indem er ihnen Schutz bietet." Die Besonderheit auf dieser Fläche sei das Anpflanzen von Eiben. Obwohl in Deutschland heimisch, sei diese Nadelbaumart im Mittelalter beinahe ausgerottet worden. "Daraus wurden Waffen wie Armbrüste, Bögen, Pfeile und Speere gebaut und das Holz auch nach Großbritannien exportiert. Da die Eibe giftig und für Nutztiere eine Gefahr ist, wurde sie überall beseitigt. Außerdem wächst sie langsam, ist für die Forstwirtschaft nicht interessant und wurde als 'Unholz' eingestuft", erläutert Armin Hirt.
Die Fläche in Dohren ist nach Flächen in Kakenstorf und Otter die dritte, auf der ein wilder Wald entsteht. Im kommenden Jahr sollen Flächen in Harmstorf und Asendorf folgen. Der wilde Wald, der später sich selbst - sprich, der Natur - überlassen wird, sei bei den Bauherren als Ausgleich besonders gefragt, weiß Silke Hiller. "Jetzt muss er nur noch wachsen", erklärt Förster Mathias Kiefer.

Die ersten Bäumchen sind gepflanzt. Es gibt Totholz- und Steinhaufen. Detlef Gumz (v. li.), Armin Hirt und Silke Hiller vom Landkreis erörterten die Ausgleichsmaßnahme "wilder Wald" in Dohren  | Foto: bim
Förster Mathias Kiefer pflanzt die Bäumchen für den wilden Wald in Dohren | Foto: bim
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Bianca Marquardt aus Tostedt

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