Naturschutzgebiet Lüneburger Heide
Wolfsangriff auf Heidschnucken und Ziegen
Wölfe haben im südwestlichen Teil des Naturschutzgebietes Lüneburger Heide Heidschnucken und Ziegen angegriffen. Der Vorfall ereignete sich bereits in den frühen Morgenstunden am Donnerstag der Vorwoche, wie die VNP Stiftung Naturschutzpark jetzt mitteilt. Die in einem nach Herdenschutzrichtlinie des Landes Niedersachsen ausgestatteten mobilen Elektrozaun eingepferchten Tiere der VNP Stiftung Naturschutzpark wurden angegriffen, eine Heidschnucke und eine Ziege wurden gerissen. Ein weiteres Tier wurde zudem offensichtlich in naheliegende Waldflächen gezogen.
Der Elektrozaun war laut VNP 18 Zentimeter höher als das vorgeschriebene Mindestmaß von 90 Zentimetern. Der Zaun führte ca. 8. 000 Volt, was Wölfe aber offensichtlich nicht davon abhalten konnte, die zur Landschaftspflege eingesetzten Heidschnucken und Ziegen anzugreifen. Die Herde wurde noch am selben Tag in ein anderes Weidegebiet gebracht, um weitere Übergriffe durch Wölfe zu vermeiden. Für den Schäfer bedeutet das jetzt zusätzlich viel Arbeit, da er weitaus mehr Strecke zurücklegen muss, um die Heideflächen in dem Gebiet weiter tagsüber beweiden zu können. Darüber hinaus stellt der Schäfer nun nachts einen doppelten Elektrozaun mit einem Abstand von zwei Metern auf, um einen besseren Schutz für die Herde zu gewährleisten. Dieser Mehraufwand werde nicht entschädigt.
Die Landwirtschaftskammer wurde über den Vorfall informiert, zudem wurden DNA-Proben von den Beißspuren an den toten Tieren genommen.
Die VNP Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide fordert seit Jahren, im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide die Bestände der dort vorkommenden Wölfe zu regulieren. Anderenfalls bestehe die große Gefahr, dass eine für den Natur- und Artenschutz zur Landschaftspflege in dieser historischen Kulturlandschaft unabdingbare Hütehaltung von Heidschnucken und Ziegen eingestellt werden müsse. Die Folgen daraus für den Erhalt des Gebietes und für den Tourismus seien nicht absehbar.
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