Handeloh-Inzmühlen
Ehemalige Jugendherberge als dauerhafte Flüchtlingsunterkunft
Die ehemalige Jugendherberge in Handeloh-Inzmühlen soll längerfristig - mindestens drei bis fünf Jahre - für die Unterbringung von Flüchtlingen aus aller Welt genutzt werden und die Gemeinde Handeloh einen entsprechenden Mietvertrag mit dem für die Flüchtlingsunterbringung zuständigen Landkreis Harburg abschließen. Mit dem Thema befasst sich der Rat der Gemeinde in seiner öffentlichen Sitzung am kommenden Mittwoch, 15. November 2023, um 19 Uhr im Hotel Fuchs, Hauptstraße 35.
Der Pachtvertrag mit dem Landkreis für die im Oktober 2015 von Flüchtlingen bezogene Container-Unterkunft am Handeloher Bahnhof - ursprünglich für fünf Jahre gedacht - soll dann zum 30. April 2025 beendet und die Container abgebaut werden.
Jugendherberge hatte seit 2015 eine wechselhafte Geschichte
Die Jugendherberge, die zuletzt einzige im Landkreis Harburg, hat nach der Aufgabe des Betriebs durch den Landesverband Nordmark des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) im Juni 2015 eine wechselhafte Geschichte durchlebt.
Die Gemeinde Handeloh hatte das Gebäude und das naturnahe Gelände mit finanzieller Unterstützung der Samtgemeinde Tostedt im Dezember 2015 erworben. Bis zum Frühjahr 2018 waren danach junge Flüchtlinge dort untergebracht. Es folgte ein jahrelanger Leerstand - ab Januar 2019 mit jährlichen Kosten von rund 56.000 Euro für die Gemeinde, die nach einem Käufer suchte, der Haus und Gelände in vergleichbarer Weise wie zu Jugendherbergszeiten nutzt.
Zunächst sollten ukrainische Flüchtlinge einquartiert werden
Derzeit ist die Jugendherberge an die Samtgemeinde Tostedt vermietet, die dort ursprünglich obdachlose Flüchtlinge aus der Ukraine einquartieren wollte. Da dieser Bedarf derzeit nicht gegeben ist, wurde ab Anfang 2023 ein Untermietverhältnis zur Unterbringung von „Weltflüchtlingen“ zwischen der Samtgemeinde Tostedt und dem Landkreis Harburg abgeschlossen.
Aktuell werden dem Landkreis aber wieder verstärkt Flüchtlinge aus aller Welt zugewiesen. Von Januar bis August 2023 waren es 725 und ab dem 20. November sollen es wöchentlich 67 Personen sein. Ein wesentlicher Rückgang der Zahlen ist derzeit nicht zu erwarten.
Mietvertrag soll drei bis fünf Jahre laufen
Feste Unterkünfte eignen sich für die Unterbringung von Flüchtlingen besser als Containeranlagen. Eine mittelfristige Planungssicherheit sei seitens des Landkreises Harburg gewünscht und auch im Interesse der Gemeinde Handeloh. Deshalb sei der Landkreis Harburg an die Gemeinde Handeloh herangetreten, die Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge in der ehemaligen Jugendherberge Inzmühlen durch einen Mietvertrag über drei bis fünf Jahre abzusichern.
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