Freibad Tostedt: Chronologie der Pannen

Jetzt gibt es auch einen Drei-Meter-Sprungturm im Tostedter Freibad | Foto: Samtgemeinde Tostedt
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  • Jetzt gibt es auch einen Drei-Meter-Sprungturm im Tostedter Freibad
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bim. Tostedt. Stahlblau mit neuer Rutsche und neuen Sprungtürmen präsentiert sich ausgerechnet jetzt das fast komplett sanierte Tostedter Freibad, nachdem es in diesem Mega-Sommer wegen Bauverzögerungen noch nicht wie ursprünglich geplant wieder eröffnen konnte. Nach mehreren Rückschlägen gab es nun auch noch beim Einlassen des Wassers in die Becken eine womöglich teure Panne. Darüber berichtete Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam jetzt in der Ratssitzung auf Anfrage der CDU-/WGW-Gruppe. "Wir sind mit der Planungsgruppe Hildesheim (PGH) nicht zufrieden", resümierte Dörsam. Denn die hatte im Frühjahr 2016 den Zuschlag bekommen, das Bad mit konventioneller Wasseraufbereitung zu sanieren, und zeichnete mit drei weiteren Büros auch für die Bauüberwachung verantwortlich.
Verwaltungsseitig wurden die Arbeiten von Michael Burmester mit Unterstützung von Peter Dörsam begleitet sowie von Schwimmmeister Sascha Nieß, der täglich vor Ort war.
Die Chronologie der Pannen:
• Die Pfahlgründung gestaltete sich schwieriger (und teurer) als zunächst kalkuliert, da die endgültige Bodenerkundung erst nach Abbruch der Becken möglich gewesen sei. Für die Gründung des Beckens auf dem problematischen Untergrund mit der Torflinse mussten statt 68 insgesamt 100 Pfähle und diese 15 statt der zunächst gedachten acht Meter tief gesetzt werden (plus 300.000 Euro).
• Die Fachfirma, die u.a. mit Teilen der schwimmbadtechnischen Ausrüstung und Attraktionen wie Pump-Delfin und Spritz-Pinguin beauftragt war, sollte eigentlich im Juni ihre Arbeit aufnehmen, kam dann aber erst nach ihren Betriebsferien Ende September. Die Samtgemeinde will die Firma für den durch die Bauverzögerung entstandenen Schaden in Regress nehmen. "Es ist bedenklich, was da alles schief gegangen ist", sagte dazu CDU-Ratsherr Wolfgang Zahn. "Es hat mich gewundert, dass man da sehenden Auges in Zeitverzug gelaufen ist. Man unterhält sich doch mit den Fachfirmen und weiß von deren Betriebsferien. Die PGH hat auch die Aufgabe, Termine zu überwachen", kritisierte er.
• Bei einer Absenkung im Bereich des geplantes Stegs wurde zu viel Beton eingebaut, wodurch die Wassertiefen teilweise nicht so waren, wie sie sein sollen. Diese Baumängel seien behoben, die Bewehrung richtig eingebaut und die Statik durch das Abfräsen nicht betroffen. Das sei von einer externen Fachfirma überprüft worden, so Dörsam. "Die PGH wollte uns dafür ihren Planungsaufwand in Rechnung stellen, was wir abgewiesen haben", berichtete er.
• Bei den Sprunganlagen habe ein Zwischenpodest eingebaut werden müssen (plus 9.100 Euro).
• Bei den Umkleiden sei für die Reinigungsrinne ein Aluprofil verwendet worden, das auf Betreiben der Samtgemeinde durch ein Stahlprofil ersetzt worden sei (plus 10.000 Euro).
• Die Sprunggrube sei sieben Zentimeter zu klein, was aber keine Nutzungseinschränkung bedeute.
• "Von der PGH ist vergessen worden, dass der Stromanschluss nicht ausreicht", berichtete Dörsam. Auch diese erforderliche Nachbesserung kostet Geld - geschätzte 10.000 Euro.
• Beim Befüllen der Becken für den Probebetrieb habe eine Klappe der Wasserattraktionen nicht richtig geschlossen, wodurch der Keller mit den Pumpen teils überflutet worden sei. Die Klappe habe einen Produktionsfehler, sechs weitere Bäder seien ebenfalls betroffen. "Wir sind nicht Vertragspartner der Firma, die sie gebaut hat, sondern der Firma, die sie eingebaut hat", so Dörsam. Die Pumpen sollen nun nochmal ausgebaut und überprüft werden.
Die Kosten steigen deswegen und wegen höherer Ergebnisse bei den Ausschreibungen von rund drei Millionen Euro im vergangenen Jahr auf aktuell 3,316 Millionen Euro.
"Bei den explodierenden Baukosten liegen wir noch gut im Rennen. Es ist nur ärgerlich, dass wir das Freibad diesen Sommer nicht öffnen konnten", sagte Peter Dörsam. Er rechnet mit der Fertigstellung des Freibades im April 2019. Eröffnet werden soll es dann im Mai.

Jetzt gibt es auch einen Drei-Meter-Sprungturm im Tostedter Freibad | Foto: Samtgemeinde Tostedt
Die neue Rutsche im Freibad | Foto: Samtgemeinde Tostedt
Blick von der neuen Rutsche | Foto: Samtgemeinde Tostedt
Der Steg, der Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken trennt | Foto: Samtgemeinde Tostedt
Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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