Kakenstorf
Heiko Knüppel hat in 18 Jahren als Bürgermeister viel bewegt

- Mareike von Appen übergibt zur Verabschiedung einen Präsentkorb an Heiko Knüppel
- Foto: Samtgemeinde Tostedt
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Gemeinsam mit seinen Ratskolleginnen und -kollegen hat er viele wichtige Dinge auf den Weg gebracht und auch manche Herausforderung gemeistert: Heiko Knüppel (61, CDU) leitete 18 Jahre lang als Bürgermeister die Geschicke der Gemeinde Kakenstorf. In der jüngsten Ratssitzung wurden seine Verdienste gewürdigt. Dabei kam er im Jahr 2006 buchstäblich wie die "Jungfrau zum Kinde" zu diesem verantwortungsvollen Ehrenamt.
"Ich habe mich für den Gemeinderat aufstellen lassen, weil es damals Missstimmungen zwischen der Gemeinde und dem Sportverein gab. Wenn man etwas ändern will, muss man in die Politik", sagt Heiko Knüppel, der damals Spartenleiter der Bogensportabteilung des heutigen SV Trelde-Kakenstorf war, zu seinen Beweggründen, sich in der Politik zu engagieren. Dass er sofort als Nachfolger von Bürgermeister Walter Westphal (†) vorgeschlagen wurde, hatte einen guten Grund: Heiko Knüppel hatte bei der Kommunalwahl 2006 die meisten Stimmen auf sich vereint. "Da zeigten alle auf mich und fragten: 'Willst Du nicht Bürgermeister werden?'", denkt Heiko Knüppel zurück. Nachdem er sich mit seiner Frau Brigitta abgestimmt hatte, willigte der ausgebildete Diplom-Sparkassenbetriebswirt ein. Schließlich nimmt das Ehrenamt viel Zeit nach der regulären Arbeitszeit in Anspruch. "Als Bürgermeister hat man Aufgaben zwischen Seelsorger und Hausmeister", erklärt er augenzwinkernd. Denn auf dem Dorf ist ein Bürgermeister für viele Anliegen und Beschwerden der Bürgerinnen und Bürger der Ansprechpartner.
Ein erstes großes Projekt, das Heiko Knüppel maßgeblich begleitete, war das von der Wirtschaftsförderung Landkreis Harburg (WLH) entwickelte Gewerbegebiet in der Eichenhöhe. "Die ersten Ansiedlungen gab es bei meinem Amtsantritt bereits. Für weitere ansiedlungswillige Unternehmen stellte die WLH die Kontakte zur Gemeinde her, die Politik gab dann ihre Zustimmung", erläutert Knüppel und betont: "Ein Bürgermeister entscheidet nie alleine."
Im Jahr 2006 wurde der kleine Park im Herzen Kakenstorfs im Rahmen einer Feierstunde in "Walter-Westphal-Park" benannt. Für die Feuerwehr, die damals in viel Eigenleistung ihr Feuerwehrhaus neu baute und erweiterte, stellte die Gemeinde das Grundstück im Gewerbegebiet zur Verfügung.
Ebenso brachte die Politik mit Heiko Knüppel als Bürgermeister einige Bebauungspläne auf den Weg. Unter anderem die Umwidmung der Wochenendgebiete an der Este und am Lohberger Weg sowie das Neubaugebiet am Winterbusch. Mehrfach wurde versucht, auch das Dauerwohnen im Wochenendhaus-Gebiet "Auf der Horst" zu ermöglichen. Den letzten Bebauungsplan hatte das Oberverwaltungsgericht kassiert. Hintergrund war eine Klage zweier Anwohner, deren nach damals rund 30 Jahren noch unbebaute Grundstücke durch den 2015-er Bebauungsplan in Wald umgewandelt werden sollten. Nun gibt es einen neuen Anlauf. "Der Rat wird sich weiter mit dem Thema befassen. Ich bin gespannt auf das Ergebnis", sagt Knüppel.
Auch die Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung fiel in seine "Regierungszeit". "Dadurch konnten die Dorfstraße und die Weidenstraße hochwertig ausgebaut werden, ohne mit den Anliegern in Streit zu geraten", sagt Heiko Knüppel zu den sonst strittigen Anwohnerbeiträgen.
Weiterhin engagierte er sich mit bei der Belebung des Dorflebens mit dem Maibaum- und Tannenbaumaufstellen und dem Weihnachtsmarkt. Der Wochenmarkt ist zu Knüppels Bedauern auf einen Stand geschrumpft.
Auch wurden die örtlichen Vereine unterstützt. Es wurden Defibrillatoren angeschafft sowie Radservice- und Hundestationen aufgebaut und ein Lastenrad gefördert. Weiterhin beteiligte sich die Gemeinde an dem Bundesprojekt "Aktiv im Alter", aus dem zwischenzeitlich mehrere Gruppen, die sich regelmäßig trafen, hervorgegangen war. Zwischenzeitlich gab es auch einen von der Politik unterstützten Jugendtreff. Der Spielplatz in der Straße "Stückhöhen" wurde "kräftig aufgewertet".
Hinzu kamen die Sanierungen von Straßen wie der Weidestraße in Kakenstorf und die Dorfstraße in Bötersheim, und u.a. der Neubau der Estebrücke am Schullandheim. Und die Gemeinde trat dem Hochwasserschutzverband Este bei.
Erst in jüngster Zeit wurden die Pläne des SV Trelde-Kakenstorf genehmigt und finanziell gefördert, bis zum Vereinsjubiläum im August einen Bewegungsplatz und Multicourt zu realisieren.
Auf eines ist Heiko Knüppel besonders stolz: "Die Gemeinde Kakenstorf war und ist schuldenfrei."
Der passionierte Bogenschütze Heiko Knüppel - der Abteilung des Sportvereins gehört er inzwischen seit 50 Jahren als "Dienstältester" an - hat nun mehr Zeit für diese Leidenschaft. Und er freut sich auf ausgedehnte Spaziergänge mit seiner Frau Brigitta und seinem Jung, einem acht Monate jungen Landseer.
Zum Abschied aus dem Bürgermeister-Amt erhielt Heiko Knüppel in der jüngsten Ratssitzung von seiner Nachfolgerin Mareike von Appen einen großen Präsentkorb mit heimischen Spezialitäten aus Eickhoff's Hofladen. In der jüngsten Ratssitzung wurde Thomas Prigge als Nachrücker im Rat für Heiko Knüppel verpflichtet. Als Vorsitzender des Feuerschutzausschusses der Samtgemeinde Tostedt wird Heiko Knüppel sich weiter politisch engagieren.
Redakteur:Bianca Marquardt aus Tostedt |
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