Tostedt
Jugendliche Nachwuchspolitiker brachten viele Ideen ein
Die Kinder und Jugendlichen aus der Samtgemeinde Tostedt brachten jetzt viele Ideen ein, wie sie das Leben in der Samtgemeinde verbessern möchten. Mehr als 50 Interessierte im Alter von zehn bis 16 Jahren aus allen Schulformen nahmen an dem ersten Jugendforum im Jugendzentrum Tostedt (JuzT) teil. In einer Art Ratssitzung, geleitet von Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam, stellten sie die zuvor in Gruppen erarbeiteten Themen vor und stimmten darüber ab.
Moderiert wurde das Jugendforum vom bundesweit tätigen Temp-Projekt aus Lüneburg. Das Team um Maik Peyko, der in seiner Heimat, der Samtgemeinde Ostheide, selbst Ratsmitglied ist, erläuterte zunächst, wie Politik funktioniert. In drei Altersgruppen folgte dann eine Kritik- und Ideenphase. Schließlich mussten die Kinder und Jugendlichen aus einer Vielzahl an Vorschlägen Schwerpunkte setzen und die Jugendversammlung anschließend mit ihren Argumenten überzeugen.
Themen, die in Tostedt häufiger als in anderen Kommunen genannt wurden, waren u.a. Vandalismusprävention und Naturschutz.
Freiflächen für Graffiti,
Anlaufstelle für Ehrenamtliche
Freiflächen für Graffiti, eine Anlaufstelle für Ehrenamtliche, mehr Sicherheit durch Überwachung und Polizeipräsenz am Bahnhof und im neuen Park, mehr Müllsammelaktionen und stärkerer Verzicht auf Plastik waren einige der Themen, die die jungen Menschen fordern.
Dabei kamen auch Dinge zur Sprache, die die erwachsenen Politiker tatsächlich bisher nicht erkannt haben. Zum Beispiel, dass die Öffnungszeiten der Bücherei verbesserungswürdig sind, wie die Spielplatzbenutzung neben dem Freibad optimiert werden kann oder dass auf einer Skateranlage mehr Nutzungen als nur Skateboardfahren ermöglicht werden sollten.
Nachwuchspolitiker lernten
auch, wo es Grenzen gibt
Die Nachwuchspolitiker lernten aber auch, wo es Grenzen gibt. Ein Fünf-Meter-Turm in dem erst 2018/19 für viel Geld komplett sanierten Freibad erfordert eine größere Wassertiefe. "Das würde einen Freibad-Neubau erfordern", erklärte der Samtgemeinde-Bürgermeister. Auch eine steilere und kurvige Rutsche dürfte aus Platzgründen im Freibad schwierig zu realisieren sein. Und dann gibt es in Deutschland ja auch noch die vielen Zuständigkeiten. So muss eine verstärkte Polizeipräsenz vom Land genehmigt werden.
Jugendliche wollen
Jugendrat selbst wählen
• Die Jugendlichen sprachen sich dafür aus, einen Jugendrat in einer Versammlung selbst zu wählen. In Absprache mit dem JuzT, dem Temp-Projekt und der Verwaltung will Ausschussvorsitzende Nadja Weippert das Thema möglichst auf die Tagesordnung des Jugend- und Sozialausschusses am 24. August setzen.
• Da der Platz im Jugendzentrum begrenzt ist, waren zum Jugendforum nur die Ratsmitglieder aus dem Jugendausschuss eingeladen. Diese Möglichkeit nahmen allerdings nur die Ratsfrauen wahr: Karin Plate (CDU), Lea Weicht (SPD), Rocio Picard (Grüne) und Charlotte Michel (FDP) sowie Ausschussvorsitzende Nadja Weippert (Grüne).
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