Tiere weggebracht
LPT Mienenbüttel schließt Ende Februar
![Das Gesicht des Affen zeigt, welche Qualen die Versuche bereiten | Foto: Soko Tierschutz / Cruelty Free International](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2019/11/11/0/363170_L.png?1573483273)
- Das Gesicht des Affen zeigt, welche Qualen die Versuche bereiten
- Foto: Soko Tierschutz / Cruelty Free International
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bim. Mienenbüttel. Die Bilderder „Soko Tierschutz“ von gequälten Affen, Katzen und Hunden im „Laboratory of Pharmacology and Toxicology“ (LPT) in Mienenbüttel gingen um die Welt und trieben tausende Tierfreunde bei Demonstrationen auf die Straße. Doch was das Tierleid bislang nicht vermag, weil für Tierversuche andere „Standards“ als für private Tierhaltung gelten, könnten jetzt die von früheren LPT-Mitarbeiterinnen im ARD-Magazin „Fakt“ öffentlich gemachten Manipulationsvorwürfe schaffen: die Schließung aller drei LPT-Standorte.
Wie berichtet, schließt derLandkreis Harburg eine Betriebsuntersagung des LPT in Mienenbüttel nicht mehr aus, falls die „Unzuverlässigkeit des Betreibers“ festgestellt werde, also wenn sich z. B. die von der „Soko“ erhobenen Vorwürfe des Betrugs bei Versuchsreihen bewahrheiten. Die Staatsanwaltschaft Stade ermittelt seit Wochen. Nun hat die Hamburger Behörde für Gesundheit undVerbraucherschutz die Staatsanwaltschaft Hamburg eingeschaltet, nachdem ehemalige Mitarbeiterinnen in „Fakt“ auch von Manipulationen bei Versuchen an Ratten an den LPT-Standorten in Schleswig-Holstein und Hamburg berichtet hatten. Die Behörde werde „die Klärung der aktuellen Vorwürfe und Ermittlungsergebnisse der Staatsanwaltschaft zur Voraussetzung der Erteilung einer Genehmigung von Tierversuchsanträgen der Firma LPT machen“ und „sich dazu eng mit den zuständigen Behörden in Niedersachsen und Schleswig-Holstein mit dem Ziel eines abgestimmten Vorgehens austauschen“.
Die niedersächsischen Grünen und die „Soko Tierschutz“ haben inzwischen weitere Anzeigen gestellt wegen mehrfachengewerbsmäßigen Betrugs und Körperverletzung durch gefährliche Medikamente.
„Es darf nicht bei Mienenbüttel bleiben. Auch Neugraben und Löhndorf müssen geschlossen werden. Den Verantwortlichen müssen die Betriebsgenehmigungen entzogen, alle Tiere beschlagnahmt und an den Deutschen Tierschutzbund übergeben werden“, erklärt Sabine Brauer von der „Lobby pro Tier“, die bereits seit zehn Jahren die Schließung des LPT fordert.
Möglicherweise will das LPT auch einer Betriebsuntersagung zuvorkommen. Vom LPT Mienenbüttel wurden vergangenen Donnerstag 76 der ca. 250 Affen zurück zum „Lieferanten“ in den Niederlanden gebracht. Das hat der Landkreis Harburg bestätigt. Die Informationen der „Soko“, nach denen das Labor „nach dem Abschluss einer großen Affenstudie der Firma Merck“ dichtgemacht werden soll, bestätigte der Landkreis nicht. Allerdings berichten verschiedene Insider, dass das LPT Mienenbüttel Ende Februar schließe und Mitarbeiter bereits gekündigt seien.
Eine Anfrage des Wochenblatt an das LPT blieb - wiemehrere Anfragen zuvor - unbeantwortet.
Demo am 16. November
Am Samstag, 16. November, von 14 bis 18 Uhr findet am Hamburger Hauptbahnhof (Heidi-Kabel-Platz) eine weitere Demonstration gegen das LPT statt "vor den Toren der Politiker, die das Todeslabor dicht machen können", so die "Soko Tierschutz".
Hymne gegen Tierversuche
Inzwischen gibt es auch einen Song, der geteilt und zur Hymne gegen Tierversuche werden soll. Den Text hat Sabine Brauer von der Neu Wulmstorfer "Lobby pro Tier" geschrieben, inspiriert vom Lied "Arschloch" von Hugo Egon Balder und Rudolf Rock & Die Schocker aus dem Jahr 2010.
Der Anti-Tierversuchs-Song "Hilf mir" von Rudolf Rock & Die Schocker featuring Susi Salm, Hugo Egon Balder und Henning Venske kann hier angehört und angeschaut werden.
Redakteur:Bianca Marquardt aus Tostedt |
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