Arla-Kühllager in Heidenau eröffnet
bim. Heidenau. Das ist ein Rekord! In nur einem halben Jahr wurde im Gewerbegebiet Heidenau ein 10.000 Quadratmeter großes Kühllager errichtet und ein insgesamt 24.000 Quadratmeter großes Areal erschlossen. Der schwedisch-dänische Molkereikonzern Arla, der weltweit größte Hersteller von Produkten in Bioqualität, lässt dorthin die Waren von 30 Produktionsstandorten aus Dänemark und Deutschland liefern, um sie von Heidenau aus zu den Kunden in Ost- und Norddeutschland zu bringen. Diese Ansiedlung werde den Landkreis Harburg sicherlich nach vorn bringen, meinte die stellvertretende Landrätin Anette Randt jetzt bei der offiziellen Eröffnung.
Die drittgrößte europäische Molkerei-Genossenschaft kann in Heidenau 12.600 Paletten lagern. Ein 40 Mitarbeiter starkes Team bewegt täglich rund 1.200 Paletten oder über 1,5 Millionen Verpackungen im Warenein- und ausgang. Im Oktober soll die Vollauslastung erreicht sein. Für die Lagerung der Molkereiprodukte stehen 8.000 m² Kühllager (2 bis 6 Grad) und 2.500 m² Lagerfläche für Ambient-Ware, die bei Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius lagern muss, zur Verfügung. Bei Bedarf kann das Lager um 5.000 m² erweitert werden.
„Das ist eines der schnellsten Projekte des DSV“, so Bart Peeters vom Transport- und Logistikdienstleister DSV, der für den Molkereikonzern Arla Planung und Bau übernahm und das Lager auch betreiben wird. Peeters dankte der Gemeinde Heidenau und dem Landkreis Harburg für die schnelle, unbürokratische Abwicklung und dem Energiedienstleister EWE, der nicht nur das Grundstück verkaufte, sondern die Halle auch ausschließlich mit erneuerbaren Energien versorgt.
Wie schon bei der Grundsteinlegung ließ Bart Peeters eine sportliche Anspielung nicht missen: „Wir sind in Heidenau auch auf dem Weg, eine gute Mannschaft zu bilden“, meinte er. Beeindruckt vom Zeitplan zeigte sich auch Michiel de Jonge von Arla. Mit dem strategisch günstig gelegenen und zukunftsweisenden Kühllager-Standort sei ein Meilenstein in der Logistik von Arla-Foods gelegt worden. So könnten Anfahrtsstrecken zu den Kunden reduziert und somit Kosten gesenkt werden.
Die Auswirkungen des Milchpreises auf Arla
„Arla ist eine Genossenschaft aus 12.650 Landwirten in sieben europäischen Ländern, die sich in den vergangenen 15 Jahren zusammengeschlossen haben, um sich stark aufzustellen“, erläutert Wolfgang Rommel, Pressesprecher von Arla Foods Deutschland.
Auch er beklagt den Milchpreis auf katastrophalem Niveau. „Mit den 25 Cent je Liter können Landwirte nicht leben“, sagt er.
Ursächlich sei nicht nur die Milch-Überproduktion. Durch das Embargo würden 3,5 Milliarden Kilogramm weniger Milch nach Russland geliefert.
In China gebe es eine Wirtschaftsflaute. Und niedrige Spritpreise seien nicht nur Grund zur Freude, sondern führten auch dazu, dass die Erdölexportierenden Länder weniger Kaufkraft hätten.
„Wir versuchen, die Kosteneffizienz zu verbessern. Unsere Mission ist es, den Landwirten einen möglichst hohen Preis auszuzahlen“, so Rommel.
Deshalb habe Arla ein Sparprogramm aufgelegt, das unter anderem eine Neuorganisation der Milchsammlungen vorsehe.
Doch trotz globaler Probleme ist Wolfgang Rommel für die Zukunft optimistisch: „Unsere Produkte sind weltweit gefragt.“
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