Gastronomie im Advent
In diesem Jahr gibt's "Gänsebraten-to-go"

Viel Bewegung an frischer Luft genießen die Weihnachtsgänse auf dem Cassenshof  | Foto:  Cassenshof
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  • Viel Bewegung an frischer Luft genießen die Weihnachtsgänse auf dem Cassenshof
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bim. Handeloh. Die (Vor-)Weihnachtszeit ist für viele Familien ein schöner Anlass, gemeinsame Stunden zu verbringen. Traditionell gehört häufig das Gänse-Essen in einem der Gasthöfe der Region dazu. Wegen des aktuellen Corona-Shutdowns entfällt dieses wichtige Event, auf das sich die Gastronomie seit Monaten vorbereitet hat. Betroffen davon ist neben vielen weiteren der Cassenshof in Handeloh-Inzmühlen. Die Betreiberfamilie Voß berichtet, was die Aufzucht heimischer Gänse ausmacht - und warum sich der "Braten-to-go" für die Zubereitung zuhause eignet.
Auf dem traditionsreichen Heidehof sind Teresa-Marie und Niels Pelka mit Bruder Friedrich Voß und seiner Frau Lucia Voß die 14. Generation, die Landwirtschaft auf dem sandigen Heideboden am Rande des Naturschutzgebietes betreibt. Die Eltern, Marion und Carsten Voß begannen vor 30 Jahren, ihre Produkte direkt zu verkaufen, zunächst mit einer Kartoffelkiste am Straßenrand. Daraus hat sich bis heute ein florierender Hofladen und eine durchstrukturierte Direkt-Belieferung des regionalen Einzelhandels und der Gastronomie entwickelt.
Vor sieben Jahren ließ Familie Voß mit den Weihnachtsgänsen eine alte Tradition des Cassenshofes wieder aufleben. „Damals sind wir mit 100 Gänsen gestartet“, erinnert sich Teresa-Marie Pelka, die sich um die Vermarktung kümmert. Die Freilandgänse erfreuten sich schnell wachsender Beliebtheit, heute sind es über 1.000, die jährlich über die weitläufige Wiese watscheln. Im Mai kommen die flauschigen Gössel der Rasse Diep-holzer Gans im Alter von einem Tag auf den Cassenshof, wo sie von Gänsevater Friedrich Voß in den ersten Wochen intensiv betreut werden. Im Pferdestall tummelt sich die kleine Schar im Stroh bei 32 Grad. Von morgens um 4 bis um Mitternacht ist Friedrich Voß auf den Beinen, um alle halbe Stunde nach den Tieren zu sehen und einzelne zu päppeln, die Unterstützung brauchen. „Nach zwei Wochen sind sie aus dem Gröbsten raus, dann werden sie immer frecher und fangen an, wie verrückt mit Wasser herumzuspritzen“, lacht er. Er spricht viel mit seinen Gänsen, damit sie sich an seine Stimme gewöhnen und Vertrauen aufbauen. Nach drei Wochen dürfen die Kleinen das erste Mal ins Freie, wenn die Sonne scheint. Knapp zwei Monate vergehen, bis die jungen Gänse ihr graues Plüsch abgelegt haben und mit dem neuen Federkleid richtig wetterfest geworden sind. Dann dürfen sie ganztags auf die große Wiese, die sie mit Begeisterung erobern, jede Menge frisches Grün fressen und ihre imposanten Schwingen erproben. Die viele Bewegung an frischer Luft sorgt für einen ausgeprägten Muskelfleischanteil. Rückt Weihnachten näher, wird immer mehr Getreide aus eigenem Bio-Anbau zugefüttert, um das Schlachtgewicht zu erreichen.
Am Martinstag beginnt die Saison, ab da fährt Friedrich Voß wöchentlich mit rund 100 Gänsen zur Land- und Bio-Geflügelschlachterei Hemmoor, wo die Tiere von Hand geschlachtet werden. Bis zuletzt ist der Gänsevater bei seinen Tieren und sorgt dafür, dass auch der letzte Akt des Gänselebens möglichst stressfrei über die Bühne geht. Geschlachtet wird nur auf Bestellung.
Auf den Speisekarten der regionalen Gaststätten wie dem „Heidekrug“ in Hanstedt, „Bostelmann“ in Tostedt und dem „Henry's“ in Steinbeck hatte sich die Gans vom Cassenshof in den vergangenen Jahren einen festen Platz erobert. In diesem Jahr macht Corona der Gastronomie, u.a. mit den Betriebsschließungen, mächtig zu schaffen.
„Viele trauen sich nicht selbst an die Zubereitung einer Gans zuhause“, weiß Teresa-Marie Pelka, „dabei ist das Ganze kein Hexenwerk.“ Die Mitarbeiterinnen des Cassenshofes geben Zubereitungstipps und Rezeptkarten weiter, etwa für einen traditionellen Gänseschmaus mit Backobst-Füllung oder Gänsekeulen in Rotwein-Sauce mit frischem Ingwer, Majoran und Beifuß.

Hier gibt es das Geflügel für zuhause

  • Appelbeck am See, Appelbeck 14, in Hollenstedt, Tel. 04165-8377
  • Bostelmann's Hotel, Unter den Linden 1 in Tostedt, Tel. 04182-1409
  • Cassenshof, Im Seevegrund 2 in Handeloh-Inzmühlen, Tel. 04188-899640
  • Heidekrug, Harburger Straße 12 in Hanstedt, Tel. 04184-403
  • Henry's, Steinbecker Str. 111 in Buchholz-Steinbeck, Tel. 04181-20000
  • Hof & Gut, Itzenbütteler Sod 13-15 in Jesteburg, Tel. 04181-217070
  • Hof Oelkers, Klauenburg 6 in Wenzendorf, Tel. 04165-2220012
  • Hotel Sellhorn, Winsener Straße 23 in Hanstedt, Tel. 04184-8010
  • Hotel Wiechern, Tostedter Straße 9 in Todtglüsingen, Tel. 04182-29420
  • Zur Heidschnucke, Zum Auetal 14 in Asendorf, Tel. 04183-9760
  • Zum Meierhof, Buxtehuder Straße 3 in Tostedt, Tel. 04182-28480 
Viel Bewegung an frischer Luft genießen die Weihnachtsgänse auf dem Cassenshof  | Foto:  Cassenshof
Intensiv kümmert sich Gänsevater Friedrich Voß besonders in den ersten Wochen um die flauschigen Gössel | Foto:  Cassenshof
Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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