2.749 potentielle Neu-Spender registriert und 70.000 Euro Spendengelder gesammelt
"Kaya will leben": Überwältigender Erfolg bei der großen Typisierungsaktion für die an Blutkrebs erkrankte Kaya (12) aus Scharmbeck
bs. Winsen. Dass einige Wenige unendlich viel erreichen können, zeigte sich jetzt in Pattensen bei Winsen: Bei der großen Typisierungsaktion "Kaya will leben", bei der für die an Blutkrebs erkrankte Kaya aus Scharmbeck und andere Erkrankte (das WOCHENBLATT berichtete) ein passender Stammzellspender gesucht wurde, wurden 2.749 potentielle Neu-Spender registriert. Eine Zahl mit der wohl kaum jemand gerechnet hatte, waren im Vorfeld für den Tag ursprünglich lediglich 1.000 Neu-Registrierungen anvisiert worden.
Ein großer Erfolg, der selbst die längjährige Einsatzleiterin der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) Bettina Steinbauer, die zusammen mit Kayas Familie und rund 100 ehrenamtlichen Helfern die Aktion organisiert hatte, überraschte. "Ich bin seit vielen Jahren bei der DKMS, aber so einen großen Erfolg erleben wir selten. Wir merkten aber bereits sehr schnell, dass das Team super arbeitet und fingen an, an rund 2.000 Neuanmeldungen zu glauben. Dass es jetzt mehr als 2.700 geworden sind, ist einfach unglaublich", freut sich Steinbauer.
Aber auch die finanzielle Hilfsbereitschaft der Menschen aus der Region war schier grenzenlos. "Bereits vor Abschluß der Typisierung sind 40.000 Euro Spendengelder für Kaya eingegangen. Bei der Aktion heute sind nochmal rund 30.000 Euro Barspenden dazugekommen, sowas habe ich wirklich noch nicht erlebt", sagt Steinbauer weiter.
Unter den Spendern waren auch die Bürgerstiftung Winsen, die Serviceclubs "Round- und Oldtable" sowie die Kulturinitiative "Die6", die für Kaya bei verschiedenen Veranstaltungen Geld gesammelt hatten. So konnten insgesamt 3.400 Euro von den Vertretern der Institutionen während der Typisierungsaktion an Bettina Steinauer übergeben werden. Und wie wichtig gerade diese Spendengelder sind, zeigen folgende Zahlen: Die für die Spender kostenlose Typisierung und Neuaufnahme in die DKMS-Datei, kostet die DKMS pro Person 40 Euro. Damit hat die Typisierungsaktion für Kaya am vergangenen Samstag mit rund 110.000 Euro zu Buche geschlagen. "Wir sind eine gemeinnützige Gesellschaft und daher auch weiterhin auf die Unterstützung möglichst vieler angewiesen", appelliert Bettina Steinauer.
Kayas Familie zeigte sich überwältigt von der aus allen Richtungen strömenden Hilfsbereitschaft. "Es haben sich so viele Helfer für die heutige Aktion gemeldet, wir mussten sogar einigen absagen, weil es einfach zuviele waren", erzählt Gaby Jähnke, die Großmutter der 12-jährigen Kaya.
Bereits 2014 war das junge Mädchen an der bösartigen Krankheit erkrankt, kämpfte mit all ihrer Kraft dagegen an. Anfang des Jahres dann der erneute Schock: Der Krebs ist wieder da. "Kaya ist stark und zur Zeit geht es ihr den Umständen entsprechend gut. Es ist beeindruckend, wie reflektiert und klar sie mit ihrer Krankheit umgeht", erzählt Britta Benecke, eine enge Freundin der Familie, die allen Helfern ihren herzlichen Dank aussprach. "Wir können uns gar nicht genug bei allen Helfern bedanken. Es lief vieles, von der Organisation, dem Aufbau bis hin zur Durchführung, fast wie von allein. Dr. Volker Wilkens, der leitende Arzt heute, hat uns wie selbstverständlich viel Organisatorisches abgenommen, das ist einfach fantastisch", freute sich Britta Benecke.
Die Chancen einen passenden Spender zu finden stehen gut. "Rund 80 Prozent der Erkrankten finden ihren genetischen Zwilling. Je nachdem wieviel Prozent Übereistimmung bei den Gewebemerkmalen vorliegt, desto größer sind die Heilungschancen", erklärt Bettina Steinbauer. "Um die genommenen Proben auszuwerten, brauchen wir circa vier Wochen, dann wissen wir, ob heute ein passender Spender für Kaya dabei war."
Redakteur:Sara Buchheister aus Winsen |
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