Erste "PET-flaschenfreie" Schule in Deutschland
Stadtwerke Winsen unterstützen das Projekt mit der Finanzierung eines Wasserspenders
thl. Winsen. Vorbildcharakter, Win-Win-Situation für Schule und Umwelt und ein wegweisendes Projekt, das weit über die Region hinaus ausstrahlt: Mit der Lieferung eines Wasserspenders haben die Winsener Stadtwerke ihren Teil aus einer gemeinsamen Abmachung mit den Sprechern der Klassen 5a bis 9c der Johann-Peter-Eckermann-Realschule erfüllt. Als Gegenleistung unterzeichneten alle Schüler eine Selbstverpflichtung, künftig auf die Nutzung von PET-Flaschen zu verzichten.
Der moderne Wasserspender wurde jetzt in der Schulaula offiziell in Betrieb genommen. Er bietet gekühltes - auf Wunsch mit Kohlensäure versetztes - Wasser, das sich die Schüler direkt in ihre wiederverwendbaren Trinkgefäße füllen können.
Die Kosten für die Installation, den Betrieb und die Instandhaltung des Wasserspenders übernimmt der Landkreis Harburg, der die Schülerinitiative als Schulträger ebenfalls begrüßt und seinerseits gern unterstützt.
Die klimafreundliche Aktion, die Plastik reduziert und Energie für die Herstellung und den Transport der Flaschen einspart, wurde durch die "Fridays for Future"-Demonstrationen ausgelöst. "Schnell kam uns die Idee, den Protest der Straße in konkretes Handeln der Schülerschaft vor Ort umzusetzen", sagt Michalina Schneider, Schülerin der Eckermann-Realschule und Mitinitiatorin des Projektes "Erste PET-flaschenfreie Schule Deutschlands". "Denn letztlich können wir nur gemeinsam nachhaltig etwas erreichen." Dabei gehe es nicht um Landes-, Bundes- oder Europapolitik, sondern um eine umweltschonende Maßnahme, die direkt und schnell sowohl Fünftklässler als auch Zehntklässler gleichermaßen umsetzen kann und merkt, dass er durch sein Tun der Umwelt hilft.
Dies war dann auch der Tenor bei den einzelnen Präsentationen der Schülerinitiative. Es reiche aber nicht aus, wenn ein Einzelner auf Einwegflaschen verzichtet, sondern die gesamte Schülerschaft, also über 550 Jungen und Mädchen, dies tut, so Michalina weiter. Erst dann komme die Maßnahme auch in den Elternhäusern, Vereinen und bei Freunden an.
Erfreulich war es für die Schülerinitiative, dass sie bei den Beteiligten aus Schule, Wirtschaft und Verwaltung schnell auf offene Ohren stieß. Die Stadtwerke erklärten sich bereit, die Kosten für den Spender zu übernehmen. "Wasser ist ein wichtiges Lebensmittel und als Experten in Sachen Wasserversorgung wissen wir um seine regionale Güte", erklärt Geschäftsführer Hans-Georg Preuß. "Wir wollen diese hohe Qualität weiterhin garantieren, das Bewusstsein junger Menschen hierfür schärfen und ihr Klimaengagement unterstützen." Ihre Spendenzusage knüpften sie daher an eine Bedingung: Die Schüler sollten sich künftig einheitlich zum Verzicht auf Weichplastikflaschen verpflichten. Der "Anti-Plastik-Pakt" wurde bereits besiegelt und klassenweise unterzeichnet - als Beispiel für ökologisches Teamplay, das Nachahmer sucht.
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